Immerhin, so betonte er, sei man vor der Partie das einzige Team der Liga mit null Punkten auf dem Konto gewesen.
Nun aber hat es im dritten Anlauf geklappt - und wie. Mit einer mehr als zufriedenstellenden Leistung und fünf daraus resultierenden Treffern schickte Hedefspor die Gäste auf ihren kurzen Heimweg gen Nordwesten.
Hedefspor machte schon früh klar, wer der Herr im Hause sein sollte. Nach zwei äußerst starken Flankenläufen von Orhan Yigit traf erst Ümit Günkaya zur Führung (15.), nur zehn Minuten später eröffnete Ahmet Inal mit dem 2:0 sein eigenes Torkonto. Mit dem Anschlusstreffer der Gäste verlor Hedefspor allerdings etwas den Faden. Die Zeit unmittelbar vor und nach der Pause dominierten nämlich die Gäste. Hedefspor wankte jedoch nur kurz, besann sich auf seine Fähigkeiten und kam mit dem wohl schönsten Tor der Partie zum vorentscheidenden 3:1: Einen Pass des überragenden Orhan Yigit verlängerte der überragende Ahmet Inal per Hacke auf den eingewechselten - und, ja, ebenfalls überragenden - Burak Akyürek, der seinen ersten Treffer erzielte. Hedefspor erinnerte nun phasenweise gar an die Aufstiegsmannschaft von vor gut einem Jahr - furios nutze man die Fehler des Gegners und berauschte sich am eigenen Spiel.
Wattenscheid zu weit aufgerückt
Nur kurz nach seinem ersten Treffer schlug Akyürek erneut zu, diesmal deutlich weniger kunstvoll. Nach einer Ecke stand er fast fahrlässig frei, den Eckstoß beförderte er nach ruhiger Annahme mit dem Fuß in die Maschen. Der Schlusspunkt aber war dem objektiv wohl besten Mann des Spiels vorbehalten: Nach einem Konter - bei dem die Wattenscheider so weit aufgerückt war, als hätten sie noch eine ernsthafte Chance, die Partie zu drehen - lief Ahmet Inal gefühlt mehrere Minuten allein auf den Wattenscheider Schlussmann zu und schob überlegt zum Endstand ein. Dieser Inal - genau wie Akyürek - könnten für Hedefspor im Verlaufe der Saison noch Gold wert sein, besitzen sie doch die Fähigkeit, ein Spiel allein zu entscheiden.
„Ich wollte eine Reaktion sehen“, sagte Coach Tuncay, „und die haben wir gezeigt“. Nun gilt es für Hedefspor in den nächsten Spielen, den arg missratenen Saisonstart mit zwei Niederlagen gegen Hilbeck und Obersprockhövel so schnell wie möglich auszumerzen. Der Liga eben zeigen, dass man da unten gar nicht hingehört.