Der 46-jährige Jan Ramadan ist glücklich. Für ihn ging es zvor wenigen Tagen vom Frankfurter Flughafen Richtung Riad, der Hauptstadt von Saudi-Arabien.
Ramadan, der in der vergangenen Saison Schwarz-Weiß Wattenscheid 08 zum Landesliga-Klassenerhalt führte, ist neuer Co-Trainer und Chef-Analytiker des saudi-arabischen Drittligisten Radwa Club Yanbu 1966.
"Das ging jetzt alles ganz schnell. Einer aus meiner Freundschaftsliste auf Facebook hatte mir privat geschrieben, ob ich einen Trainerjob habe. Das habe ich verneint. Und auf untere Ligen habe ich keine Lust. Ich muss nicht jedes Angebot annehmen. Ich wollte in den Profifußball. Daraufhin hatte er mir geschrieben, ob ich nicht Lust auf Saudi-Arabien hätte. Ich habe mir gedacht: warum nicht? Dann ging alles schnell. Wir haben zwei Meetings mit dem Cheftrainer und dem Sportchef gemacht und schon Trainingspläne ausgearbeitet. Wir haben uns auf Anhieb verstanden und ich habe einen Vertrag bis zum Ende der Saison 2024/2025 unterschrieben. Danach schauen wir weiter", berichtet Familienvater Ramadan, dessen Familie in Lippstadt geblieben ist, gegenüber unserer Redaktion.
Weiter sagt der gebürtige Syrer Ramadan: "Für mich ist es ganz wichtig, diese Herausforderung anzunehmen. Ich glaube, dass man solch eine Möglichkeit nicht zweimal im Leben bekommt. Ich kann mich noch erinnern als ich vor einigen Jahren nach einem Fußball-Kongress ein Angebot aus China erhielt, inklusive eines tollen Gehalts. Ich habe das aber nicht angenommen, weil das eine völlig andere Kultur ist und die Stadt lag ganz im Norden in China. Meine Familie wollte das nicht. Jetzt, circa zehn Jahre später, habe ich mich entschieden, das Angebot aus Saudi-Arabien anzunehmen."
Ramdans Aufgabe ist es als Co-Trainer dem Chefcoach zuzuarbeiten und die nächsten Gegner zu analysieren. "Alles, was mit der Analyse zu tun hat, geht auf meinen Nacken. Aber das ist auch mein Ding. Da kann ich mich austoben", freut sich Ramadan, dessen neuer Klub Platz eins in der 3. Liga in Saudi-Arabien belegt.