Im Vorfeld der Entscheidungsspiele um den Aufstieg in die Landesliga gab es viel Kritik am Modus der Aufstiegsrelegation. Die Trainer der Aufstiegsmannschaften des TSV Meerbusch II und vom FSV Vohwinkel betrachten die Verhältnisse mit unterschiedlichen Gefühlen.
"So negativ, wie es zwischenzeitlich gemacht wurde, war das alles gar nicht", berichtet Roberto Gambino, Trainer des TSV Meerbusch II. "Wir haben Mittwochs und sofort danach Sonntags gespielt - Für die Jungs war das vollkommen okay. Außerdem hatten wir 4000 Zuschauer bei beiden Spielen zu Besuch - Wer erlebt so etwas schon in der Bezirksliga? Danach wurde ordentlich gefeiert. Ein paar Jungs waren zusammen auf Mallorca und haben richtig die Sau rausgelassen."
Marc Bach, Trainer des FSV Vohwinkel, gibt sich schon etwas verhaltener. " Wenn du Mittwoch Abends 60 Kilometer nach Uerdingen fahren musst, sollte man schon über den Modus diskutieren. Vielleicht macht es Sinn, die Spiele an einem neutralen Ort stattfinden zu lassen, oder nur mit einem - statt mit Hin - und Rückspiel zu agieren. Wenn du aber als Sieger der Partien hervor gehst, ist es im Nachhinein natürlich nur halb so wild. Wir haben den Aufstieg gebührend gefeiert und ein paar Nächte nicht richtig geschlafen. Das war schon eine tolle Sache. Aber fragen Sie mal bei den Trainern der Teams nach, die den Aufstieg verpasst haben - Die können mit dem Modus natürlich nicht zufrieden sein", meint Bach.Es klingt wie ein typischer Bundesliga-Spruch, aber wir wollen schnell die 40 Punkte haben.
Roberto Gambino
Beide Mannschaften haben in der kommenden Spielzeit den Klassenerhalt im Auge. Der TSV Meerbusch und Trainer Gambino wollen möglichst schnell die 40-Punkte-Marke knacken. "Es klingt wie ein typischer Bundesliga-Spruch, aber wir wollen möglichst schnell die berühmten 40 Punkte haben. Dafür haben wir uns mit fünf jungen Spielern verstärkt, die dem Anforderungsprofil der Landesliga auf jeden Fall gerecht werden. Wir müssen uns zwar noch an die Physis und das Tempo der Liga gewöhnen, aber das kommt von alleine."
In Niederlagen zeigt sich der wahre Charakter einer Mannschaft.
Marc Bach
Marc Bach und seine Wuppertaler sehen das ganz ähnlich. "Wir haben insgesamt sieben Neuzugänge verpflichtet, zwei davon sind Spieler aus der eigenen Jugend. Mit dem Kader, der 24-Mann beinhalten wird, bin ich sehr zufrieden. Die Jungs waren jetzt zwei Jahre in Folge sehr erfolgsverwöhnt und werden sich nun daran gewöhnen müssen, auch mal ein oder zwei Spiele in Folge zu verlieren. Dann zeigt sich der wahre Charakter einer Mannschaft - Ich bin gespannt!"
Gambino und Bach sind motiviert. Beide Trainer wissen, dass Tugenden wie Kampf und Biss entscheidend sein werden, um die Klasse zu halten. In einer Landesliga, die neu formiert wurde mit Mannschaften, die noch nie gegeneinander angetreten sind und sich erst einmal finden müssen.
FSV-Trainer Bach ist sich sicher: "Die Liga ist eine Wundertüte und man weiß noch nicht, welche Süßigkeiten sich dort verbergen." Hoffen wir, dass sich die ein oder andere Mannschaft daran nicht den Magen verdirbt."