Am 5. Juli leitete er die erste Trainingseinheit. An der Kirchstraße kennt sich der 34-Jährige bestens aus, schließlich war er zuvor dort bereits Co-Trainer. Der VfB Günnigfeld ist seine erste Station als Cheftrainer. Im Interview mit WAZ-Mitarbeiter Martin Jagusch äußert sich der ehemalige Bundesligaspieler des FC Schalke 04 zu seiner neuen Aufgabe.
Sascha Wolf, erstmals tragen Sie in der kommenden Saison beim VfB Günnigfeld die alleinige sportliche Verantwortung. Ich freue mich total auf diese Aufgabe und darüber, dass der Verein auf mich zugekommen ist. Dies ist auch eine Anerkennung für meine Arbeit als Co-Trainer in der vergangenen Saison.
Ein Platz unter den ersten Sechs ist mein Ziel
Sascha Wolf
Worauf legen Sie als Trainer besonderen Wert? Auf die Teamarbeit. Verein, Vorstand, Trainer, Spieler und Zuschauer, alle müssen an einem Strang ziehen, um Erfolg zu haben.
Und auf dem Spielfeld? Ich lege sehr viel Wert auf Disziplin. Manchmal schieße ich dabei vielleicht auch etwas über das Ziel hinaus. Schließlich bin ich aus meiner Zeit als Profi doch etwas anderes gewohnt, als es beispielsweise in der Landesliga Realität ist. Da heben alle Spieler schließlich noch einen Hauptjob und spielen Fußball aus Spaß am Spiel. Diesen Spaß will ich jedem Spieler auch vermitteln: Wir wollen Spaß haben.
Gewinnen Sie lieber 4:3 oder 1:0? Wenn wir ein Spiel 4:3 gewinnen, dann ist das auch in Ordnung. Ich lasse generell sehr offensiv spielen und möchte, dass meine Mannschaft die meisten Probleme spielerisch löst. Wenn es aber mal nicht so läuft, muss man als Spieler aber auch andere Eigenschaften mitbringen: kämpfen, malochen, kratzen und beißen. Wenn wir ein Spiel verlieren kann ich das nur akzeptieren, wenn alle Spieler zuvor 90 Minuten Gas gegeben und alles versucht haben.
Wie sehen Sie die Leistungsstärke in der Landesliga 3? Alle Mannschaften sind von ihren Leistungen her eng beieinander. Schon im letzten Jahr hat man gesehen, dass an einem guten Tag der Letzte auch den Spitzenreiter schlagen kann.
Was glauben Sie, ist in der kommenden Saison möglich? Wir haben ein gutes Team zusammen, das schon in den letzten sechs Monaten eng zusammengerückt ist. Ich bin davon überzeugt, dass wir eine gute Rolle spielen werden. Ein Platz unter den ersten Sechs ist mein Ziel.
Wo sehen Sie die Stärken ihrer Mannschaft? Vor allem im Mittelfeld sind wir nicht zuletzt durch die Neuzugänge Maximilian Schreier und Volkan Kiral richtig gut besetzt. Gemeinsam mit Timo Erdmann, Julian Kaczmarek oder Dominik Winschewski verfügen wir gerade in diesem Mannschaftsteil über viele gute Spieler.
Welches Spielsystem bevorzugen Sie? Das Spielsystem muss flexibel und durchaus gegnerabhängig sein. Wenn meine Mannschaft auf dem Platz um meinen Co-Trainer Pascal Homberger feststellt, dass beispielsweise eine Dreier-Abwehrkette besser auf den Gegner passt als die ausgegebene Viererkette, dann kann die Mannschaft diese Umstellung selbstständig durchführen. Das erwarte ich. Dafür benötigst du allerdings gute und abgezockte Spieler. Und die haben wir.