Der SV Rödinghausen kennt die DFB-Pokal-Luft. Schon dreimal durfte er am prestigeträchtigen Pokal-Wettbewerb teilnehmen, kickte 2018/19 sogar den damaligen Zweitligisten Dynamo Dresden aus dem Wettbewerb und schlug sich anschließend gegen den großen FC Bayern München achtbar: Mit einer knappen 1:2-Niederlage verabschiedeten sich die Ostwestfalen in Runde zwei aus dem Pokal.
Die DFB-Pokal-Qualifikation läuft bekanntlich über die Ligaplatzierung oder den Westfalenpokal - beides ist für Rödinghausen noch möglich. Und der SVR weiß, wie man den Westfalenpokal gewinnt. "Wir haben den Pokal schon zweimal gewinnen dürfen, das waren unfassbar tolle Erlebnisse", erinnert sich Sportdirektor Alexander Müller. Doch bei einer bloßen Erinnerung soll es nicht bleiben.
"Wir wollen unbedingt in den DFB-Pokal einziehen. Das ist ein ganz klares Saisonziel. Über die Liga, oder eben auch über den Pokal. Am liebsten beides", gibt sich Müller kämpferisch. Der Gegner ist kein Geringerer als der SC Verl, Sechsplatzierter der dritten Liga. "Wir spielen zuhause, wir wissen, wer da kommt. Wir haben Respekt, aber ganz sicher keine Angst", ergänzt er.
"Es geht darum, dass wir morgen gegen Verl alles raushauen. Das ist ein total interessantes Spiel: ein kleines Derby gegen eine hervorragende Drittliga-Mannschaft", freut sich der 38-Jährige.
Rödinghausen ist durchaus achtbar in das neue Fußballjahr gestartet, hat in drei Ligaspielen noch kein Gegentor kassiert. Das hebt auch Müller positiv hervor: "Defensiv machen wir es sehr gut, sehr stabil, lassen wenig zu." Auf der anderen Seite schoss Rödinghausen in den drei Partien auch lediglich ein eigenes Tor. Müller gesteht: "Offensiv ist es ein bisschen dünn aktuell. Da fehlt so ein bisschen die Zielstrebigkeit, die Genauigkeit und auch mal das Quäntchen Glück."
Der Kader hat sich im Winter kaum verändert. Das war auch der Plan. Müller: "Die Harmonie im Kader ist da, der Kader ist breit genug. Wir haben jetzt immer zwei, drei Jungs dabei, die nicht im Kader sind. Von daher war das so geplant, dass wir keinen Riesen-Umbruch machen wollen."
Der einzige Neuzugang, Kevin Wiethaupt, kam aus der dritten Liga vom VfL Osnabrück. In den drei Spielen seit Liga-Restart durfte er - anders als zuvor beim VfL - immer von Beginn an ran. "Mit Wiethaup hat sich das ergeben, weil es nahelag: Der wohnt in Osnabrück, musste nicht umziehen. In den ersten Spielen hat er es sehr ordentlich gemacht", lobt Müller.
Nach dem Pokal-Highlight geht es für den Regionalliga-Sechsten ohne lange Verschnaufpause weiter zum 1. FC Bocholt. "Ein total unangenehmer Gegner. Ich glaube wir haben da noch nie gewonnen. Ganz schwierig, dort zu spielen und zu bestehen", warnt Müller. "Nichtsdestotrotz wissen wir auch, dass die Bocholter den Ansprüchen hinterherlaufen. Ich glaube, dass sie eine andere Zielsetzung hatten. Trotzdem haben sie eine sehr ordentliche Mannschaft und - wenn ich an Assibey-Mensah denke - wirklich auch super Spieler. Da können Nuancen entscheiden."