Mit der bisherigen Abwehrleistung seiner Jungs konnte TuS-Coach Björn Matzel ganz und gar nicht zufrieden sein. Mit 42 Gegentreffen in gerade einmal 14 Partien hatte Essen-West vor der Begegnung am Sonntag – gleichauf mit dem VfL Benrath – die schlechteste Defensiv-Bilanz der Landesliga 1 Niederrhein vorzuweisen. Seit geraumer Zeit hatte Matzel das Defensiv-Problem aber auch als solches erkannt und arbeitete seitdem mit Hochdruck daran, die überaus anfällige Abwehr seiner Mannschaft zu stabilisieren.
Gegen den Tabellenzweiten aus Cronenberg schienen die Maßnahmen des Trainer nun endlich gegriffen zu haben. "Es hat ein wenig gedauert, die Defensivarbeit meinen Vorstellungen entsprechend umzustellen. Vielleicht habe ich da bisher auch einfach ein bisschen zu offensiv gedacht", gesteht er mögliche eigene Fehler in der taktischen Ausrichtung seines Teams ein. Als ehemaliger Stürmer stünde er einer offensiven Spielweise sozusagen von Haus aus näher. Schon in den letzten Trainingseinheiten hätten seine Jungs aber gezeigt, dass sie es durchaus verstünden, als defensive Einheit aufzutreten und gemeinsam nach hinten zu arbeiten.
Das im Training einstudierte, kollektive Defensivverhalten habe sein Team am Sonntag dann auch mit in das Spiel gegen die Cronenberger genommen: "Die Jungs haben sich in jeden Ball geschmissen. In der ersten Hälfte sind die Cronenberger so praktisch zu keiner einzigen Torchance gekommen." Auch wenn seine Mannschaft nur zwölf Minuten von einem Sensationssieg in Cronenberg trennten, ist Matzel mit dem einen Punkt nicht unzufrieden: "Im zweiten Durchgang haben die Cronenberger den Druck dann ganz schön hoch gehalten, da gab es für uns fast gar keine Entlastung. Fairerweise muss man also schon eingestehen, dass drei Punkte dann wohl auch ein bisschen zu viel des Guten gewesen wären. Der Punkt geht schon in Ordnung."
Es müsse dennoch damit gerechnet werden, dass der Abstiegskampf sein Team aller Wahrscheinlichkeit nach auch noch bis zum Ende der Saison begleiten werde, versucht Matzel die positiven Ergebnisse der letzten zwei Spiele in einen realistischen Kontext einzubetten: „Darauf können wir uns jetzt nicht ausruhen. Bis zur Winterpause stehen uns noch einige schwere Aufgaben bevor. Jetzt haben wir erst mal eine Woche spielfrei, dann müssen wir da ansetzen, wo wir aufgehört haben.“