Mohamed Khaled El-Said trägt seit zwei Jahren das Trikot der Westler und war maßgeblich am Aufschwung des Klubs von der Keplerstraße beteiligt. 33 Treffer erzielte der Angreifer für den TuS, ehe ihn ein Kreuzbandriss im März dieses Jahres aus der Bahn warf. Seitdem fehlt er den Essenern und ein Comeback ist nach wie vor noch nicht abzusehen. "Es wird mit Sicherheit noch eine Weile dauern, bis ich wieder voll einsatzbereit bin. Ob ich dann nochmal in der ersten Mannschaft angreifen kann und will, muss ich zu einem späteren Zeitpunkt entscheiden. Zunächst muss ich wieder fit werden", erklärt der 27-Jährige.
Es war bereits die zweite schwere Verletzung dieser Art für den Deutsch-Libanesen, der trotz allem auf eine erfolgreiche Laufbahn zurückblicken kann. Das Fußballspielen erlernte El-Said unter anderem in der Nachwuchsabteilung von Rot-Weiß Oberhausen. Seine ersten Schritte im Seniorenbereich machte er beim damaligen Westfalen-Oberligisten Germania Gladbeck, für den er als blutjunger Spieler zwölf Mal auf dem Platz stand. Nach einer Station beim FC Kray folgte der Wechsel zur U23 von Rot-Weiss Essen. An der Hafenstraße hatte der beidfüßige Stürmer seine wohl beste Zeit. In der Saison 2012/2013 gelang mit dem RWE-Nachwuchs der Aufstieg in die Oberliga. El-Said erzielte im entscheidenden Spiel beim ASV Wuppertal (4:1) das 3:1 und legte somit den Grundstein für eine unvergessliche Aufstiegssause. "Das war ein ganz großer Moment, an den ich mich immer wieder gerne erinnern werde", sagt El-Said.
Obwohl es für ihn sportlich steil bergauf ging, setzte El-Said nach diesem Höhepunkt andere Prioritäten. Er verließ die Hafenstraße nach drei Jahren und ging in die Bezirksliga zu TuS Essen-West 81. El-Said ist seit Ende 2012 selbstständig und Inhaber einer Firma für Fahrzeugpflege und Fahrzeugaufbereitung. Den Fachbetrieb "City Car-Clean Essen" auf der Rüttenscheider Straße 234 übernahm der talentierte Fußballer von seinem Bruder. Seitdem ist El-Said zeitlich sehr eingespannt, sodass an semiprofessionellen Sport nicht mehr zu denken ist. "Der Job hat bei mir natürlich Vorrang und dafür geht entsprechend viel Zeit drauf. Es macht mir wirklich sehr viel Spaß, denn die Sache hat sich zuletzt gut entwickelt. Wir haben bereits einige Firmen als Kunden gewonnen. Aber auch jeder Einzelne ist herzlich willkommen. Wer also sein Auto auf Vordermann bringen möchte, kann gerne vorbeikommen und zudem ein wenig mit mir über den Amateurfußball in Essen plaudern", schmunzelt El-Said.
Auf die Frage wann und auf welchem Platz der einst so treffsichere Angreifer bald wieder anzutreffen sein wird, kann er aktuell noch keine konkrete Antwort geben. Trotz der beruflichen Belastung und den Nachwirkungen seines zweiten Kreuzbandrisses ist die Liebe zum runden Leder weiterhin vorhanden. Ein Comeback ist somit über kurz oder lang vorstellbar, wie El-Said versichert: "Wenn ich fit bin, kann es gut sein, dass ich wieder spiele. In welcher Liga, spielt momentan keine Rolle. Deshalb bin ich für alles offen - sofern es sich mit meinem Beruf vereinbaren lässt."