Dennoch zeigt Müller sich kämpferisch: „Bei Phönix lief es die letzten Jahre eigentlich immer so, dass sich die Verträge stillschweigend verlängerten. Das funktionierte in diesem Jahr aber nicht so wie sonst und plötzlich war eine große Anzahl an Stammspielern weg. Trotzdem sehe ich diese Umstrukturierung positiv, sie war eigentlich überfällig.“
Allerdings scheint der Zeitpunkt für diesen Neuaufbau schlecht gewählt, denn als Müller sein Amt antrat, waren die Saisonplanungen für die Spielzeit 2007/08 noch nicht einmal angelaufen. Müller: „Als ich Ende Februar meine Zusage gab, musste ich mich sofort um Neuverpflichtungen bemühen. Doch jeder, der sich im Fußball auskennt, weiß, dass in der Regel zu diesem Zeitpunkt der Saison mindestens drei Viertel der Mannschaft für das nächste Jahr stehen sollten. Sonst wird es schwer einen ligatauglichen Kader zusammen zu bekommen“.
Trotz aller Widrigkeiten hat Müller keine Angst davor – wie von Insidern befürchtet - nur „Kanonenfutter“ für die Ligakonkurrenten zu werden: „Ich weiß, es wird ein ganz schweres Jahr für uns, aber ich bin mir genau so sicher, dass wir den Klassenerhalt schaffen.“ Woher nimmt der 35-Jährige dieses Selbstbewusstsein? Bislang stehen mit Marian Laske, Sven Schlüchtermann (beide BW Huckarde), Stefan Schüttrumpf (Arminia Marten) und Nouri Elyahyaoui (TuS Eving) nur vier namhafte Neuzugänge den zahlreichen Abgängen gegenüber.
Das beunruhigt Müller allerdings wenig: „Noch sind unsere Transferaktivitäten nicht abgeschlossen. Im Laufe der nächsten Woche stellen sich noch einige Spieler bei uns vor, die auch sofort spielberechtigt wären.“ Um den Klassenerhalt zu realisieren, gilt es nach Müllers Meinung vor allem an den taktischen Fähigkeiten seines sehr jungen Kaders zu feilen.
Müller: „Es wird dahin gehen, dass wir aus einem dichtgestaffelten Mittelfeld agieren werden. Da ist es sehr wichtig, richtig zu verschieben, um die Räume möglichst eng zu machen. Das erfordert allerdings eine hohe Laufbereitschaft und viel taktisches Verständnis. Daher plane ich einen Großteil der Laufeinheiten auf dem Platz und nicht im Wald ein“. Es scheint, als müssen sich seine Jungs nicht nur auf eine physisch sondern auch psychisch anstrengende Saisonvorbereitung einstellen.