Schon Anfang April bekam Eving keine Mannschaft für das Spiel gegen den SV Brackel zusammen (RS berichtete), am Ostermontag wiederholte sich dies. Die Partie gegen Hedefspor Hattingen fand ebenfalls nicht statt, wurde mit 2:0 für Hedefspor gewertet. Damit ist klar: Sollte der TuS ein weiteres Mal keine Elf stellen können, ist die Saison in der Landesliga gelaufen.
Neuer Trainer im Anflug?
Es ist ein Teufelskreis: Der TuS Eving Lindenhorst hat nur noch sechs Spieler im Kader. Woche für Woche muss Trainer Christian Esser darauf hoffen, dass sich mindestens sechs Spieler der Alten Herren bereiterklären, in der Landesliga aufzulaufen. Geradezu unverzichtbar ist deshalb die rückhaltlose Unterstützung der A-Jugendlichen. Doch selbst daran krankt es, wie der Präsident Peter Kowalski beklagt: "Vier von ihnen sollten am Montag in der ersten Herren spielen. Zwei haben sich am Samstag verletzt, die anderen beiden haben sich geweigert, für uns aufzulaufen. Aus diesem Grund mussten wir das Spiel absagen."
Linienchef Esser, für Kowalski "das ärmste Schwein im Verein", hört zum Saisonende auf. Karim Bouzerda hatten die Verantwortlichen als Nachfolger auserkoren, sein Zusage zog der ehemalige TuS-Spieler am Samstag zurück. "Er sagte mir, er fühle sich doch noch zu jung, um eine Seniorenmannschaft zu trainieren", erklärt Kowalski. Der Präsident hat aber auch einen Plan B in der Hinterhand. Er spricht von einem "erfahrenen Haudegen" - fix sei aber noch nichts. Möglichst am Mittwoch sollen finale Gespräche stattfinden.
"Ich hänge in der Luft"
Mittwoch ist also Tag der Entscheidung beim TuS. Zunächst die Gespräche mit dem präferierten Trainerkandidaten, anschließend treffen die Alten Herren zusammen und werden erklären, wie viele Spieler aus ihrem Kreis für den Rest der Saison in der Landesliga aushelfen werden. Am Montag dann stehen Vorstandswahlen an. "Bis dahin hänge ich in der Luft", sehnt Kowalski Entscheidungen herbei. Doch Kowalski hat auch positive Nachrichten zu verkünden. "Ich bin guter Dinge, dass wir demnächst einen namhaften Sponsor präsentieren können." Dies würde die Planungen für die kommende Saison "erheblich erleichtern".
"In der Bezirksliga Fuß fassen"
Vom Klassenerhalt träumt beim abgeschlagenen Tabellenletzten der Landesliga 3 schon längst niemand mehr. Auch der direkte Wiederaufstieg ist für Kowalski kein Thema mehr. "Wir müssen ab Sommer erstmal in der Bezirksliga Fuß fassen, wieder sportlich wahrgenommen werden", so seine realistische Einschätzung. Schließlich mangele es beim TuS auch am lieben Geld und selbst in der Bezirksliga gelte das alte Motto "Ohne Moos nix los", wie Kowalski erfahren musste. "Teilweise fordern die Spieler 400, 500 Euro Festgehalt. Aber dann sind sie bei uns definitiv falsch."