„Vielleicht haben wir uns zu sehr unter Druck gesetzt, weil wir noch Zweiter werden wollen. Aber in der ersten Hälfte haben wir zu 70-80% den Ball und schießen kein Tor. Aus zwei Metern daneben, Latte, Pfosten. Und die machen aus zwei Chancen zwei Tore.“ Sichtlich gelöst stimmte Dierig in dieser Einschätzung mit seinem Kollegen überein. „Wir haben in der ersten Hälfte aus zwei guten Kombinationen zwei Tore gemacht. Dann war Hombruch am Drücker.“
Der Knackpunkt des Spiels folgte gleich nach Wiederanpfiff. „Als wir direkt nach der Pause das 3:0 gemacht haben, war die Sache erledigt. Wir haben dann wie im Rausch gespielt“, hatte Dierig einen entspannten Nachmittag. „In der Halbzeit habe ich noch gesagt: Jungs kein Thema, wir spielen so weiter und machen irgendwann die Tore. Erle wird nicht weiter bei jeder Chance treffen“, irrte sich dagegen Habibovic gewaltig. „Und dann die Katastrophe“, umschrieb er das dritte Tor.
„Solche Spiele hat man einmal in der Saison und bei uns war das am Sonntag so“, passte Dierigs Laune immer noch zum Wochenwetter. „Also wenn es nach uns gegangen wäre, hätten wir noch länger weiter spielen können.“ Das wäre für Habibovic vermutlich nicht gesund gewesen. „Erles Spielanlage ist aber auch voll aufgegangen. Die stehen hinten drin und haben vorne den Mario Bendig. Den haben wir nicht in den Griff bekommen mit seiner körperlichen Präsenz und seiner Schnelligkeit. Ich habe mich echt gefragt, was der in der Liga will“, hat der HSV-Trainer in dieser Woche ganz andere Sorgen als sein Gegenüber aus Erle. „Jetzt muss ich die Jungs nur wieder runterkriegen. Wir können jetzt auf jeden Fall entspannter trainieren und freuen uns auf die nächsten Spiele.“