RevierSport sprach mit Thomas Berndsen, Leiter der Abteilung Fußball beim Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen, über das Leid der Verbandsfunktionäre bei der Erstellung des Spielplans, die Gründe für das aktuelle Modell und mögliche Änderungen in der Zukunft.
Thomas Berndsen, in diesem Jahr hat sich der Verband dazu entschieden, die Rückrunde erst Mitte März beginnen zu lassen. Das bedeutet für die Vereine, dass sie drei Monate lang kein Meisterschaftsspiel haben, was bei vielen für Unmut sorgt. Können Sie das verstehen?
Es ist ein leidiges Thema und wie man es macht, es ist immer falsch. Letztes Jahr haben wir im Februar angefangen, da haben sich die Vereine darüber beschwert, dass sie im Januar wegen der schlechten Bedingungen nicht trainieren konnten. Jetzt haben wir uns dazu entschieden alles nach hinten zu verschieben, da ist der Winter plötzlich so mild, dass es schon wieder losgehen könnte und es wird über die lange Pause geklagt.
Wieso haben Sie denn überhaupt etwas verändert?
Der gesamte Spielausschuss weiß, dass der Rahmenterminkalender immer ein schwieriges Thema ist. Das bestätigen auch die Vertreter der anderen Landesverbände immer. Wir können das Wetter eben nicht vorhersehen. Ich denke aber, dass die Gefahr, dass ab Ende März Spiele ausfallen werden, eher gering ist. Wenn wir – wie es zuletzt der Fall war – im Februar beginnen und dann Schnee liegt, passiert genau das. Im Vorjahr ist uns dies zum Verhängnis geworden. Dann gibt es Englische Wochen und die Vereine sagen, dass ihre Spieler unter der Woche keine Zeit haben.
Ist es denn nicht vorstellbar, die Termine sehr viel kurzfristiger bekanntzugeben?
In diesem Zusammenhang darf ich an Heinz-Leopold Schneider erinnern, der inzwischen beim DFB arbeitet. Als er noch bei uns zuständig war, da gab es den Rahmenterminkalender der Rückrunde immer erst nach Abschluss der Hinrunde. Das haben die Vereine aber abgelehnt, weil sie frühzeitig wissen wollten, wann sie ihre Turniere, ihrer Vorbereitung oder ihre Abschlussfahrt planen können. Deswegen sind wir dazu übergegangen, den kompletten Plan vor der Saison zu veröffentlichen.
Kurz: Was Sie auch versuchen, am Ende müssen Sie damit leben, dass es Kritik gibt, oder?
Ja, das kann man so sagen. Es ist im Nachhinein immer leicht zu sagen, das hätte anders geregelt werden können. Man muss auch beachten, dass wir dieses Jahr mit unseren Spielen so gut durchgekommen sind, wie schon lange nicht mehr. Wir haben kaum Nachholspiele, weil es im November und Dezember mild und trocken war. Für diesen Fall hatten wir schließlich die drei Wochenenden vom 26. Februar bis zum offiziellen Rückrundenstart am 18. März reserviert. Dass wir die dieses Mal nicht gebraucht haben, ist aber keine Gewährleistung dafür, dass es in der nächsten Saison erneut so ist. Es bleibe eben dabei: Hinterher weiß man immer mehr.