Herr Jovanovic, der SV Sodingen macht einen runderneuerten Eindruck, was hat sich geändert?
In erster Linie haben wir in Rolf Lambertz einen neuen Trainer, er war vorher A-Jugend Trainer beim DSC Wanne-Eickel. Hinzu kommt Willi Koppmann als Sportlicher Leiter. Er hält ihm dem Coach den Rücken frei, hilft ihm aber auch bei der Trainingsarbeit. Beide kennen sich seit vielen Jahren, da sie beim DSC Wanne-Eickel eng zusammengearbeitet haben. Beide verstehen sich sehr gut, was die Zusammenarbeit natürlich erleichtert. Der Vorstand ist von dieser Lösung jedenfalls vollkommen überzeugt, wir haben großes Vertrauen in die beiden. Gab es auch die Überlegung mit Ersan Kaya, der im Frühjahr als Spielertrainer für Predrag Crnogaj übernahm, weiter zu machen?
Ersan hat seine Sache in der Rückrunde, als er als Interimstrainer eingesprungen ist, wirklich super gemacht und uns vor dem Absturz bewahrt. Dafür bin ich ihm sehr dankbar. Auch wenn er jetzt bei Wanne 11 spielt, wird er immer ein Grün-Weißer bleiben, denn er hat als Aktiver viel für den Verein geleistet. Er hat aber von sich aus klargestellt, dass der Trainer-Job nichts für ihn ist und schon im Vorfeld gesagt, dass er danach kürzer treten will.
Was gibt es zum Kader zu sagen?
Wir haben einen Schnitt gemacht und jetzt einen 19er Kader, mit vielen sehr jungen Spielern, die der Trainer mitgebracht hat. Die kennen sich gut und sind oft sogar miteinander befreundet. Ich hoffe die Jungs sind richtig hungrig und glaube, wir werden sehr viel Freude an ihnen haben. Ein gesunder Kern der Mannschaft des Vorjahres ist geblieben, ich denke, diese Mischung passt. Außerdem haben wir darauf geachtet, wieder mehr auf deutsche Spieler zu setzen, die aus der unmittelbaren Umgebung kommen. Zum einen klappt dann die Verständigung auf dem Platz besser, aber vor allem ist die Identifikation mit dem Verein einfach größer.
Zum elften Mal steigt in der Vorbereitungszeit der Cranger-Kirmes-Cup des SV Sodingen. Auch bei der Auflage 2010 ist das Teilnehmerfeld wieder sehr reizvoll: Neben dem Gastgeber sind die drei NRW-Ligisten Hüls, Westfalia Herne und Erkenschwick, die Westfalenligisten DSC Wanne-Eickel, Wattenscheid 09 und Aufsteiger Hordel. Der SV Fortuna Herne komplettiert das Feld. Gespielt wird vom 29. Juli bis 7. August. 7.000 Euro beträgt das Preisgeld.
Es klingt aber fast so, als sei der SVS eine Filiale des DSC.
Dem muss ich aber widersprechen, schließlich haben auch die Spieler, die jetzt mit Rolf Lambertz gekommen sind, vorher auch schon in anderen Vereinen gespielt. Wie sieht die sportliche Zielsetzung aus?
Wir wollen Platz fünf erreichen, auch wenn ich weiß, dass das nicht einfach wird. In jedem Fall wollen wir eine Saison erleben, in der wir gar nichts mit dem Abstieg zu tun haben.
Platz fünf ist ein Ansage – vor allem, weil man überall hört, dass die Landesliga-Gruppe 3 in diesem Jahr wesentlich stärker als im letzten ist.
Das hat unser Trainer auch gesagt, aber ich denke, wir können durchaus nach oben schielen. Hordel hat es letztes Jahr vorgemacht: Die waren auch nicht der Top-Favorit, haben aber den besten Fußball gespielt und mit einer jungen, hungrigen Mannschaft Erfolg gehabt. Daran wollen wir uns orientieren.
Wird mittelfristig sogar die Rückkehr in die Westfalenliga anvisiert?
Dazu müssen wir diese Saison erst einmal abwarten. Aber wenn es gut läuft, können wir uns vielleicht neue Ziele stecken und in der übernächsten Saison ganz oben angreifen. Das ist aber auch eine Frage des Geldes. Wir haben geringe Möglichkeiten und arbeiten an der Grenze des Machbaren, aber als Verein haben wir immer darauf geachtet, uns nicht zu verschulden. Klar wünschen wir uns zum Jubiläum 2012 großen Erfolg mit der ersten Mannschaft, aber vor allem ein starkes Umfeld. Wir haben ja auch noch elf Jugendmannschaften.
2010/11 geht es aber erstmal gegen Fortuna Herne. Haben sie sich über den Aufstieg des Nachbarn gefreut?
Klar, das ist ein Traditionsverein und wir freuen uns auf das Derby gegen Fortuna und eine ordentliche Kulisse. Aber offen gestanden würde ich mich sportlich lieber mit dem DSC Wanne-Eickel und Westfalia Herne messen als mit Fortuna.