Drei Teams wollen nach oben, jedes darf nur einmal gegen jeden der beiden Mitbewerber spielen - da werden alle Begegnung zum Endspiel. Und das erste Finale wollten am Bocholter Hünting fast 2.000 Zuschauer verfolgen. Weil es zum Zeitpunkt des avisierten Anpfiffs noch 40 Meter lange Schlangen vor den Kassen gab, konnte es erst mit eine viertelstündigen Verspätung losgehen.
Die Anhänger sahen ein 1:1 in einem Spiel, in dem Bocholt bemüht war, das Heft in die Hand zu nehmen, aber nur selten die Gelegenheit fand, durch die dichte Nettetaler Abwehr zu stoßen. Am besten gelang dieses noch Gianni Vaccarello nach fast einer halbe Stunde. Der Italiener im Trikot der „Schwatten“ kam auf halbrechts alleine durch und versenkte den Ball in der linken unteren Ecke.
1. FC Bocholt: Ladermann – Berg, Middelkamp, Eul, Charlier – Methling (87. Misselmani) – Bennies, Andreadakis (78. Eilhardt), Bauer – Vaccarello, Alagic (69. Rottstegge) Union Nettetal: Blättermann – Feyen, Backhaus, Uyma, Wassenberg – Stempel, Ergin (90, Schepers), Oktay (46. Ballis) – Sonneveld, Enke – Kern (75. Breuer) Tore: 1:0 Vaccarello (28.), 1:1 Kern (56.) Gelb: Alagic / Kern SR: Görgülü (Oberhausen) Zuschauer: 1.800
„In der ersten Halbzeit haben wir noch taktisch gut gespielt“, resümierte FC-Trainer Ralf Bugla, „aber nach dem 1:1 waren wir geschockt, sind überhaupt nicht mehr ins Spiel gekommen. Unter dem Stich geht das Remis in Ordnung. Aber ich wusste schon vorher, dass alle drei Teams in ihrem Leistungsvermögen dicht beieinander liegen.“
Nettetals Übungsleiter Josef Cherfi freute sich vor allem über den Ausgleichstreffer durch Kevin Sonneveld nach 56 Minuten. Zuvor und auch danach hatten seine Unioner allerdings einige Großchancen versiebt, somit den wichtigen Auswärtsdreier verpasst. „Ja, wir hätten gewinnen können“, sagte er nach dem Spiel, „aber dieser eine Punkt war unser Ziel.“
Die Belohnung: Am kommenden Wochenende können sich die dann spielfreien Blau-Gelben zurücklehnen und erwarten erst am Mittwoch den SV Sudberg zum dann letzen Gruppenspiel vor heimischer Kulisse.
Die weitaus schlechtesten Karten hat nun der 1. FC Bocholt. Der ehemalige Zweitligist ist am Sonntag in Sudberg zum Siegen verdammt und muss weiterhin hoffen, dass die in diesem Fall im Aufstiegsrennen chancenlosen Wuppertaler noch mit dem notwendigen Einsatzwillen ihr letztes Spiel in Nettetal bestreiten. Auch wenn das Unentschieden somit fast einer Niederlage gleicht, übt sich Bugla in Zweckoptimismus: „Ich sage meinen Spielern, dass der Aufstieg noch möglich ist.“