Der Gegner aus dem Münsterland beherrschte die Begegnung auf der Anlage von TuRA Bergkamen von der ersten Sekunde an nach Belieben und die Elf aus dem Ruhrgebiet musste schon nach wenigen Minuten den ersten bitteren Rückschlag verkraften: Rechtsverteidiger Emir Altin verdrehte sich das Knie und musste schon nach acht Minuten ausgewechselt werden.
Unmittelbar nach diesem Wechsel geriet die Truppe von Ede Buckmaier in Rückstand, als Jan Kreuzheck nach einem Freistoß von Alexander Leifeld zur Gievenbecker Führung einköpfte (9.). In der Folgezeit entwickelte sich ein Spiel auf ein Tor. Der FCG erarbeitete sich Chance um Chance und verwirrte die Wattenscheider Akteure durch geschickte Laufwege und gefährliche Zuspiele in die Spitze.
Gievenbeck: Tantow - Rademaker, Steinkamp, Kreuzheck, Westphal - Heinrich (62. Keil), Knemeyer - Langner (85. Weitz), Leifeld, Könemann (72. Weber) - Leifken Wattenscheid: Möller - Altin (8. Guca), Nowak, Kaiser, Hildebrandt - El-Lahib, Vural, Krawczyk, Breitenstein - Giertulla (82. Läßig), Kokoschka Tore: 1:0 Kreuzheck (9.), 2:0 Knemeyer (30.), 3:0 Leifken (35.), 4:0 Leifeld (42., Foulelfmeter), 5:0 Weber (89.) Schiedsrichter: Christoph Schneider (Oberaden) Gelb-Rote Karte: Kaiser (88., wiederholtes Foulspiel) Zuschauer: 300
Das 2:0 durch Moritz Knemeyer in der 30. Minute war die logische Konsequenz und verunsicherte den Vizemeister der Landesliga 3 Westfalen noch mehr. FCG-Coach Maik Weßels gefiel vor allem diese Phase der Begegnung: "Was wir da angeboten haben, war richtig klasse." Schwarz-Weiß hingegen kam kaum einmal gefährlich vor das Gievenbecker Tor, nahezu alle Bälle blieben irgendwo in der blau-roten Defensive hängen. Mit dem von Alexander Leifeld verwandelten Foulelfmeter zum 4:0 wenige Augenblicke vor dem Pausenpfiff war die Partie quasi entschieden.
Im zweiten Durchgang schalteten die Mannen von Weßels einen Gang zurück, blieben aber dennoch jederzeit Herr der Lage. Der Schlussakt war dann dem eingewechselten Gunnar Weber vorbehalten, der bei seinem Freistoßtreffer allerdings Glück hatte, dass die Kugel für Christian Möller im Gehäuse der 08er unhaltbar abgefälscht wurde.
Insgesamt jedoch geriet der Gievenbecker Sieg zu keinem Zeitpunkt in Gefahr. Entsprechend fassungslos war SW-Trainer Ede Buckmaier nach dem Schlusspfiff. "Es ist einfach alles schief gelaufen", schüttelte der Coach den Kopf und hatte dafür eine psychologische Erklärung parat: "Vielleicht hing die Enttäuschung aus dem Spiel gegen Hordel noch in den Köpfen. Auch die Einstellung hat nicht gestimmt."
Sein Pendant Weßels blies ins selbe Horn und erkannte bei seinen Kickern einen mentalen Vorteil: "Wir konnten uns auf diese Situation zweieinhalb Wochen einstellen, Wattenscheid erst seit Sonntag." Jetzt darf der Übungsleiter sich auf das Relegations-Halbfinale gegen TSV Weißtal am Sonntag freuen. Allerdings will er zuvor dringend noch Informationen über den kommenden Gegner einholen. "Ich werde ab sofort viel telefonieren müssen", schmunzelt er. "Wir hatten uns bisher nur auf die heutige Partie fokussiert."
Während der Traum von der Westfalenliga für den 1. FCG also noch lebt, bleibt Wattenscheid nur der Neustart in der kommenden Spielzeit.