Hiobsbotschaften für die SSVg Heiligenhaus: Nur einen Tag vor dem Spiel in Rellinghausen erreichten Trainer Mesut Güngör gleich drei Absagen: Ferhat Ural musste wegen Leistenproblemen passen, Levent Olgun reiste aus familiären Gründen in die Türkei und Vitali Gelzer bekam einen Magen-Darm-Infekt.
Angesichts dieser kurzfristigen Ausfälle musste das Trainerteam um Güngör und Bernd Wagner umdisponieren. „Wir mussten kurzfristig A-Jugend-Spieler in den Kader holen, die am Samstag noch volle 90 Minuten für die Junioren absolviert haben“, beschreibt Güngör die Personal-Decke seiner Mannschaft als kritisch.
Das durchaus ansehnliche Restprogramm mit einem Auswärtsspiel bei Tabellenführer RW Oberhausen II am kommenden Mittwoch bereitet Güngör indes keine Sorgen: „Gegen die Mannschaften von oben sehen wir meistens besser aus als gegen direkte Konkurrenten im Kampf um den Erhalt der Klasse.“
Der Kapitän der Spielvereinigung, Dominik Jung, wollte den Punkt nach Abpfiff nicht so recht als Gewinn betrachten. „Wir schießen seit Wochen zu wenig Tore, dann können wir die Spiele natürlich auch nicht gewinnen. Nun haben wir zwei schwierige Spiele vor der Brust, in denen wir punkten müssen“, blickt der Abwehrspieler auf die Duelle in Oberhausen und daheim gegen Sudberg voraus.
Rellinghausens Mittelfeldakteur Güven Örnek sah ein ausgeglichenes Spiel, haderte aber trotzdem mit dem Ergebnis. „Es war ein typisches 0:0-Spiel, das man aber hätte gewinnen können. Uns hat vorne die Entschlossenheit gefehlt, mit etwas mehr Ehrgeiz hätten wir das Tor auch getroffen.“ Mit Blick auf den Endspurt im Kampf um den Klassenerhalt zeigt sich Örnek kämpferisch: „Wir waren gegen einen starken Gegner auf Augenhöhe, daher denke ich, dass wir da unten noch rauskommen.“
Lars Krüger sprach dem Gegner aus Heiligenhaus ein Lob aus: „Sie haben eine sehr gute Mannschaft. Man sieht an ihrer Spielanlage, warum sie in der vergangenen Saison Zweiter geworden sind. Sie gehören eigentlich nicht ins untere Tabellendrittel.“ Doch Krüger wählte diese Worte wohl nicht ganz uneingennützig, beziehungsweise ohne Hintergedanken. Der Rellinghauser Coach greift im Abstiegskampf in die Psycho-Kiste. „Heiligenhaus hat nicht damit gerechnet, am Ende der Saison noch um den Klassenerhalt kämpfen zu müssen. Sie sind diese Situation nicht gewöhnt und daher eventuell nervlich labiler, als wir es sind“, prophezeit Krüger der SSVg Heiligenhaus weiche Knie auf der Zielgeraden.