Die Vorrunde in der Landesliga-Gruppe 5 ist seit Sonntagabend Geschichte. Und es ist genauso gekommen, wie es viele Experten erwartet (man könnte auch sagen, die Dortmunder Fans gehofft und die Konkurrenten befürchtet) hatten: An der Spitze der Tabelle zieht das Dortmunder Dreigestirn seine Kreise. Aber nicht mehr ganz einsam: Mit dem Erfolg gegen den Klassenprimus setzte RW Mastholte ein dickes Ausrufezeichen und rückt dem Spitzentrio aus der Bierstadt auf die Fersen.
TuS Eving gegen Hombruch - vielleicht bald ein Westfalenliga-Derby (RS-Foto: Heimann).
"Das Spiel am Sonntag war so eins, wo gar nichts passte", schüttelt Evings Abteilungsleiter Thorsten Dreier nach der 0:3-Pleite in der Ferne mit dem Kopf. "Das war wohl die bisher schwerste Aufgabe der Saison, die Gastgeber sind mit dem tiefen Rasen einfach besser zurecht gekommen. Wir haben am Ende zwar noch gedrängt und gedrängt, aber uns wollte nichts gelingen. Solche Spiele, in denen gar nichts klappt, die gibt es einfach", hadert Dreier nicht lange mit dem Schicksal. Auch wenn die traumhafte Serie von elf Siegen nach dem ersten Saisonspiel ohne eigenen Treffer nun passé ist.
Denn das Hinrunden-Fazit fällt für den TuS dennoch positiv aus: "Mit der Herbstmeisterschaft sind wir natürlich zufrieden. Von 15 Spielen haben wir 12 gewonnen, die beiden Niederlagen gab es gegen den Tabellenzweiten und den -vierten. Das geht in Ordnung", bilanziert Dreier.
Fusionsgerüchte - ein unnötiger Nebenkriegsschauplatz
Ganz und gar nicht "in Ordnung" ging für den TuS-Fußball-Boss jedoch ein Bericht der Lokalpresse, nach dem Bezirksligist SG Phönix Eving und Eving-Lindenhorst intensiv über eine Fusion nachdenken würden. "Da ist überhaupt keine Rede von, das ganze ist an den Haaren herbeigezogen", echauffiert sich Dreier. "Es ist ein absolutes Unding, dass ein Redakteur zu so einem Thema einen Angestellten des Vereins befragt - und nicht ein Mitglied des Vorstandes." Der Wortlaut von Dreiers Erklärung auf der Vereinshomepage lässt desweiteren erahnen, dass die Äußerungen von TuS-Spielertrainer Dimitrios Kalpakidis zu dem Thema alles andere als wohlwollend bei den Offiziellen aufgenommen wurden. Damit ist die Angelegenheit für Dreier aber im Prinzip erledigt: "Der Gesamtvorstand hat da sicher auch noch eine Meinung zu, aber ich habe alles gesagt."
TuS-Spielertrainer "Dimi" Kalpakidis (RS-Foto: Heimann).
Geht die Mannschaft nach der zweiten Niederlage und dem medialen Wirbel nun verunsichert in das "Spiel der Spiele" am Sonnntag in Wickede? Zumindest ist der Vorsprung geschmolzen - und der Druck damit gestiegen. "Die Mannschaft darf sich davon nicht beeinflussen lassen, diese Geschichte hat eher unser Umfeld und unsere Mitglieder beunruhigt", schätzt der Senioren-Chef.
Die Vorzeichen vor dem Derby um die Pole-Position sind indes klar: "Wir werden auf Sieg spielen, um den Vier-Punkte-Abstand wiederherzustellen. Aber das gilt für Wickede mit Sicherheit auch, die werden extrem motiviert in die Partie gehen. Und sollte es es am Ende unentschieden ausgehen, stehen wir immer noch vorne", wiegelt Dreier ab. Grün-weiße Rachegelüste kann er nach bitteren Auftaktpleite (1:2 siegte der Aufsteiger beim TuS) aber nicht ganz verhehlen. "Klar, der Gedanke an Revanche ist bei uns dabei."
Doch auch wenn das Spiel am Nikolaustag über die Bühne geht - im Pappelstadion wird sich um halb fünf wohl nur ein Beteiligter über Geschenke freuen dürfen.