Erhöhte Lohnkosten und Betriebsausgaben lautet die Begründung des Verbandes für die Verdoppelung des Beitragssatzes. Außerdem gingen die staatlichen Zuschüsse stark zurück, so der FLVW. Geld, das fehlt und das man an anderer Stelle wieder reinholen muss. Deshalb jetzt der Entschluss für die Erhöhung. Gültig ab der Saison 2008/2009.
Die Lager scheinen gespalten. Auf der einen Seite Carsten Jaksch-Nink, Direktor des FLVW. Er kann die Aufregung nicht verstehen und verweist darauf, dass das Geld vor allem auch für allgemeine Deckungsmittel wie die Nachwuchsförderung oder Ausbildungslehrgänge für Übungsleiter und Schiedsrichter benötigt wird.
In den Vereinen hingegen wird schon der eigene Bankrott prophezeit. „Das darf doch nicht wahr sein", beschwert sich Günter Spitzer, Vorsitzender des A-Ligisten BV Hiltrop. Er glaubt, dass gerade kleinere Clubs dabei auf der Strecke bleiben.
Auch Paul Hannes, Vorsitzender des A-Ligisten PSV Bochum, ist ebenfalls empört. „Das können und wollen wir unseren aktiven und passiven Mitgliedern nicht zumuten. Wenn wir unseren Jahresbeitrag erhöhen, würden wir viele Mitglieder verlieren“, mutmaßt Hannes.
Beim FLVW hält man dies für übertrieben. Direktor Jaksch-Nink rechnet die jährliche Belastung vor, die auf einen B-Ligisten beispielsweise zukommen wird: “Das sind rund 208 Euro im Jahr. Nehmen wir mal an, dass der Verein 500 Mitglieder hat. Das würde dann einen Beitrag von unter einem Euro ergeben.” Da müsste jeder Mal auf ein Bier mehr verzichten, dann sei das Geld auch wieder in der Kasse, erklärt Jaksch-Nink.
Außerdem vergleicht er die Fußball-Abteilungen mit anderen Abteilungen eines Mehr-Sparten-Vereins. “Da werden deutlich höhere Beiträge verlangt. Deswegen schielt man dort auch immer so zum Fußball rüber.” Ein weiteres Argument sieht er zudem im Vergleich zum niedersächsischen Verband. Dieser hat in etwa dieselbe Größe wie der FLVW, hat aber dank höherer Beitragszahlungen mit einem Etat von 1,7 Millionen Euro fast ein Drittel mehr finanziellen Spielraum.
Argumente die überzeugten. Die Beschwerden über die Beitragserhöhung seien sehr überschaubar und zurückhaltend gewesen, sagt der gelernte Kaufmann. Der Verband sei offensiv mit der Kritik umgegangen und hätte das Gespräch in den einzelnen Kreisen gesucht. Der Ärger war da, doch die Argumente des FLVW konnten überzeugen. “Eigentlich ging es vielen vor allem darum, dass die Beitragserhöhung aus ihrer Sicht so spät angekündigt worden sei.”
Bislang wurden negative Betriebsergebnisse durch Rücklagen aufgefangen. Doch mittlerweile sind auch die aufgebraucht. Nicht zuletzt auch wegen der immer weiter sinkenden staatlichen Zuschüsse. “Wir müssen uns von dem Gedanken des staatlichen Tropfs verabschieden”, sagt Jaksch-Nink, “wir müssen neue Einnahmemöglichkeiten suchen, zum Beispiel im Sponsoring.”
Wenn das klappt, so ist sich der Direktor des FLVW sicher, dann wird dies voraussichtlich die einzige Beitragserhöhung für die nächsten Jahre bleiben.