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Kreisliga C
Mit Hans Sarpei an die Tabellenspitze

Foto: Christoph Wojtyczka
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Für seine TV-Sendung stand der Ex-Profi für TuS Buschhausen II an der Seitenlinie.

Tabellenplatz zwei, drei Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter und die Chance, mit einem Sieg gegen die Hobby-Liga Bottrop selbige zu übernehmen. Normalerweise sind dies nicht die Voraussetzungen, um im Vorfeld Veränderungen im Trainerteam vorzunehmen. Besonders nicht, wenn es sich wie bei der Zweitvertretung von TuS Buschhausen auch noch um die mit Abstand beste Offensive der Kreisliga C handelt. Doch bei den Blauen war für drei Tage eben nichts ganz normal. Denn Ex-Profi Hans Sarpei nahm im Rahmen seiner TV-Sendung „Das T steht für Coach“ das Team von Trainer Sven Posberg unter seine Fittiche.

Und das alles, um endlich das große Ziel der Buschhausener zu verwirklichen. „Wir wollen um jeden Preis aufsteigen“, erklärt Posberg. In der vergangenen Saison scheiterte die Truppe nämlich auf die wohl bitterste Art und Weise: Im Elfmeterschießen gegen PSV Oberhausen. Um eben auch die letzten Prozente heraus zu kitzeln, schlug Abwehrmann Michael Fergon vor, sich beim Sport1-Format zu bewerben. „Wir haben dann Videos von uns gemacht, online eingereicht und schließlich kam tatsächlich die Zusage“, erinnert sich der Linienchef, den seine Kicker kurz „Posi“ rufen.

Sarpei selbst sieht seine Mission dabei weniger darin, groß die Schwächen aufzuzeigen, sondern den Spielern diese „gewisse Bayern-Arroganz“ mit auf den Weg zu geben. „Ich will, dass die Jungs sich selbst klar machen, wie gut sie sind. Oft sind genau das die entscheidenden Zentimeter auf dem Weg zum Erfolg.“

Comedian und YouTuber dabei

Mit etwas Verspätung kam der ehemalige Kicker vom VfL Wolfsburg und Schalke 04 zum ersten Training am Freitagabend. Der Verkehr im Ruhrgebiet hat eben so seine Tücken. Mit im Schlepptau dabei hatte er sein Team, bestehend aus dem YouTuber Methean Volkan und dem polnischen Comedian Marek Fis. Und der sorgte mit seinem trockenen Humor gleichmal für gute Stimmung. „Als ich gehört habe, wir treten gegen die Hobby-Liga aus Bottrop an, dachte ich, wir spielen gegen einen Karnevalsverein.“

Sarpei verliert bei seiner ersten Ansprache an sein neues Team keine Zeit. „79 Tore nach zehn Spielen. Also Toreschießen kann nicht euer Problem sein, oder? Doch der Teufel steckt bekanntlich im Detail. „Wir treffen viel zu selten nach Standardsituationen. Und wann wir unser letztes Kopfballtor gemacht haben, dürfte auch schon ein Weilchen her sein“, kommt es da von den 1900-er.

Keine „Schönlinge“

Nach der ersten Trainingseinheit scheint Sarpei auch schnell den Grund für die Schwäche gefunden zu haben. „Ich hatte eigentlich gedacht, dies wären alles so Schönlinge, die Gel in den Haaren haben und deswegen nicht mit dem Kopf hingehen. Aber das stimmt nicht. Es ist eher Angst, nach einer Flanke lieber mit dem Fuß auf Nummer sicher zu gehen.“

Und somit lautete die Devise für die kommenden Tage: Die Abstimmung bei den Standards verbessern und das richtige Timing bei den Kopfbällen finden. Doch neben dem ganzen Ackern auf dem Rasen, sollte auch die Unterhaltung nicht zu kurz kommen, wie Sarpei direkt klar machte. „Wir wollen eine Mischung aus Ernsthaftigkeit und Spaß.“ Dies bedeutet auch: Ein Mannschaftsabend auf der Kegelbahn, wo Sarpei weitere Erkenntnisse sammelte. „Man merkt direkt, was für eine starke Einheit die Jungs sind. Typisch für den Ruhrpott: Hier sind alle sehr herzlich und haben jederzeit ein offenes Ohr füreinander.“

Ungewohnte Kulisse

Nach intensiven Trainingseinheiten war es dann so weit: Der große Auftritt gegen Bottrop stand an. Und zunächst merkten die zahlreichen TuS-Anhänger, dass sich ihr Team vor der ungewohnten Kulisse mit all den Kameras schwer tut. Inklusive des Linienchefs. „Ich war selten so angespannt vor einem Kreisliga-C-Spiel. Und ich bin ja jetzt auch schon eine Weile mit dabei“, gestand Posberg nach Schlusspfiff. Doch spätestens mit dem Treffer von Dierk Brosowski nach knapp 20 Minuten lief es für Buschhausen wie am Schnürchen. Zwei weitere Treffer vor und vier nach der Pause sorgten am Ende für einen ungefährdeten 7:2-Erfolg.

Allerdings blieb der erhoffte Kopfballtreffer – im besten Fall nach einer Ecke – aus. Und das trotz einiger aussichtsreicher Gelegenheiten. „Kannst du noch ne‘ Woche bleiben?“, fragte da dann auch David Lupp in Richtung Sarpei. „Wenn die Jungs so am Ball bleiben, wird es nur eine Frage der Zeit sein, bis endlich auch mit dem Kopf die Treffer gelingen“, ist sich Sarpei sicher, der auch noch aus einem anderen Grund nicht böse war, dass der Kopfballtreffer ausblieb. „So musste ich wenigstens nicht den Stern machen.“ Beim Stern handelt es sich nämlich um eine Bestrafung, die Posberg von einem seiner Trainerlehrgänge mitgebracht hat. „Dabei geht man in die Hocke, springt mit dem Armen und Beinen gestreckt in Sternform und schreit: Ich bin ein Stern“, erklärt Posberg.

Am 28. November im TV

Doch mit der Tabellenführung im Rücken lässt sich eben jede Strafe deutlich leichter antreten. Und auch der Trainer zeigte sich sehr zufrieden mit dem Besuch des ehemaligen Bundesligastars: „Es war eine Erfahrung, die ich auf keinem Fall missen möchte. Dennoch war es auch ziemlich anstrengend. Eine Woche nicht gepennt, meine Frau kaum gesehen, jetzt bin ich auch erleichtert, dass alles so gut über die Bühne gegangen ist.“ Am 28. November um 19 Uhr können sich dann auch die Fernsehzuschauer auf Sport1 davon überzeugen.

Autor: Sebastian Stachowiak

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