Von einem „Finale in Borbeck“ sprach RWE-Torwartlegende Frank Kurth im Vorfeld der Begegnung zwischen der Reserve von Rot-Weiss Essen und dem SV Borbeck in der Kreisliga B1.
Denn mit einem Sieg hätte der SVB im Kampf um die Meisterschaft und den Aufstieg auf neun Zähler davoneilen können. „Um überhaupt noch eine Chance in der Liga zu haben, mussten wir gewinnen. Das war das klare Ziel und das haben wir geschafft“, freute sich RWE-Trainer Stefan Lorenz, der sein Pflichtspieldebüt an der Seitenlinie der „Zwoten“ feierte. „Ein Sieg zum Einstand ist immer gut, dann auch noch zu Null. Natürlich auch mit der Hilfe, die wir über Raphael Koczor bekommen haben“, verriet Lorenz.
Damit sprach Lorenz die irre Tatsache an, dass mit Koczor die etatmäßige Nummer drei in der 3. Liga bei RWE in der Kreisliga B zwischen den Pfosten stand. Wie es zu diesem Kuriosum kam - Koczor hatte zuvor in seiner Karriere unter anderem 40 Drittliga-Spiele für Carl Zeiss Jena und Rot Weiss Ahlen absolviert - erklärte er:
„Wir hatten nur einen Torwart für das Spiel am Wochenende. Und da hatten wir Bauchschmerzen. Deswegen hatten wir über das NLZ nachgefragt, ob wir vielleicht aus der U19 einen Torwart bekommen können. Sodass wir zumindest auf der Ersatzbank noch einen Torwart haben. Das hat sich aber auch rumgesprochen bei der ersten Mannschaft und bei Raphael. Er hat da sofort am Dienstag signalisiert, dass er am Sonntag spielen möchte. Ich finde es einfach eine geile Sache, dass er das gemacht hat. Da nochmal vielen Dank an ihn.“
Für Lorenz, der selbst Profi bei RWE war, war die prominente Unterstützung aber nicht vollends spielentscheidend: „Ich denke, dass war jetzt nicht das Zünglein an der Waage für den Sieg, sondern das haben wir schon aus dem Mannschaftskern herausgemacht.“
RWE: Koczor – Schön, Dargel, Milaszewski, Topolko (76. Martey, 90. Schmitz), Rosbach, Tatuhey, Kuka, Selle, Walter (60. Ilhan), Ritter
Schiedsrichter: Cristian Bock
Tore: 0:1 Milaszewski (45.), 0:2 Ilhan (85.)
Rote Karte: Seile (38. Schiedsrichterbeleidung)
Zuschauer: 320
Durch den Sieg rückt die 2. Mannschaft von RWE auf drei Zähler an den SV Borbeck ran, bleibt vorerst aber auf dem dritten Rang. Aus dem Ziel Aufstieg macht Lorenz keinen Hehl: „Wir möchten idealerweise dieses Jahr noch aufsteigen. Das haben wir uns auf die Fahne geschrieben. Wir wollen mit dem Projekt den Unterbau wiederherstellen. Uns ist wichtig, dass wir da in den nächsten Jahren sukzessive nach oben kommen.“