„Wir kämpfen für den Erhalt. Aber wir sind viel zu lange vergessen worden“, bedauert Klaus Meißner, der im vergangenen Oktober den Gesamtvorsitz beim RSC übernahm.
Während andere Abteilungen wie Taekwondo florieren, sind es ausgerechnet die Fußballer, die Meißner und vielen anderen Ehrenamtlichen Kopfzerbrechen bereiten. Zu viele unglückliche Umstände sind zusammengekommen.
Nie eingehaltene Zusage für Kunstrasen
Da ist zum einen die nie eingehaltene Zusage, den idyllisch gelegenen Fußballplatz im Walpurgistal mit Kunstrasen auszustatten. Einen dafür erforderlichen Zusammenschluss mit den Sportfreunden 07, die an der Veronikastraße ebenfalls auf Asche kicken, haben die Vereinsverantwortlichen auf beiden Seiten bislang nie ernsthaft angestrebt.
„Auch jetzt waren wir bei der Vergabe der Fördermittel wieder nicht dabei“, ist Klaus Meißner enttäuscht. Dabei hatte die Stadt noch vor zwei Jahren die Umkleidekabinen beim RSC für 240.000 Euro aufstocken und umfassend renovieren lassen.
Eine Investition, die nach Ansicht Meißners nur dann sinnvoll gewesen wäre, wenn auch die restliche Sportanlage auf Vordermann gebracht worden wäre. „Damals hatten wir noch 16 Jugendmannschaften. Jetzt sind es nur noch vier“, macht sich Klaus Meißner Sorgen um die Zukunft des Vereins.
Nur eine Buckelpiste führt zum Platz
Viele Spieler und Jugendtrainer seien abgewandert, weil sie anderswo bessere Platzverhältnisse fänden. Denn neben dem Ascheplatz ist es auch die Großbaustelle der Stadtwerke, die dem Verein zu schaffen macht. Abgesehen von zwei Schleichwegen ist der Sportplatz nur über die Schlaglochpiste im Walpurgistal zu erreichen. Fuß- und Radwege im Umkreis sind mit dem Kanalbau gesperrt worden, Parkmöglichkeiten gibt es kaum. „Das wollten viele Eltern nicht mehr mitmachen“, weiß Meißner.
Auch für die Seniorenmannschaften sei die Lage kaum besser. Ein Team musste der RSC im vergangenen Jahr vom Spielbetrieb abmelden. In den Wintermonaten sei der Platz kaum bespielbar gewesen, weiß auch Kassengeschäftsführer Eberhard Buchalik: „Es hat fünf Monate gedauert, bis die Stadt die Flutlichtanlage repariert hat.“
„Rüttenscheid ist der einzige Stadtteil ohne Kunstrasen“
Der 82-Jährige stand im vergangenen Jahr als Torwart der Alten Herren noch selbst auf dem Platz, ist seit 1985 im Verein engagiert. Zuzusehen, wie der RSC von „Politik und Stadt vergessen wird“, schmerzt ihn: „Wir wollen doch nur, dass sich endlich mal jemand mit uns hinsetzt und hilft, das Problem zu lösen“, sagt er.
Auch der Vorsitzende Klaus Meißner sieht den RSC klar im Wettbewerbsnachteil: „Rüttenscheid ist der einzige Stadtteil ohne Kunstrasen. Und das, wo doch bald so viele junge Familien mit Kindern hierher ziehen. Da kann ich nicht verstehen, warum wir so im Stich gelassen werden.“