Nach Abpfiff des Spitzenspiels zwischen dem SC Frintrop II und dem SC Türkiyemspor (3:0) sollen 50 bis 60 Fans der "Türken" den Sportplatz am Schemmansfeld gestürmt und auf Spieler und Zuschauer der Frintroper eingeschlagen haben. Dabei wurden mehrere Personen auf Seiten der Gastgeber verletzt. Ein Spieler zog sich einen Nasenbeinbruch zu. Erst nach dem Eintreffen von über 50 Polizisten konnte die Situation unter Kontrolle gebracht werden. Die gesamte Straße rund um die Sportanlage musste abgesperrt werden. Ahmet Calak, Trainer des SC Türkiyemspor, wies die Schuldzuweisungen von sich und betonte, dass die Tumulte "von beiden Seiten" ausgegangen seien.
RS fragte bei den Verantwortlichen nach: Was war da los?
Thorsten Kuhnke (Trainer SC Frintrop II):
"Was sich nach der Begegnung auf unserer Anlage ereignet hat, habe ich in meiner langen Laufbahn noch nie erlebt. Dabei lief über die gesamten 90 Minuten alles fair ab. Der Schiedsrichter hatte nur zwei Gelbe Karten verteilt. Meine Mannschaft hat eine starke Leistung abgeliefert und den Gegner eindeutig dominiert. Scheinbar hat das die "Türken" so sehr frustriert, dass die nach dem Schlusspfiff schlicht und ergreifend durchgedreht sind. Etwa 50 bis 60 Zuschauer stürmten auf das Feld und schlugen auf alles ein, was sich ihnen in den Weg stellte. Auch die Spieler der Gäste mischten munter mit. Unseren Leuten blieb nur die Möglichkeit zu flüchten, da wir klar in der Unterzahl waren. Leider hat es einige Spieler und Zuschauer von uns böse erwischt. Mein Stürmer Gökhan Bilen wurde von mehreren ganz übel zugerichtet und erlitt einen Nasenbeinbruch. Die Polizei traf mit zehn Einsatzwagen ein und sperrte die gesamte Straße ab. Es ist einfach nur schlimm, was sich dort ereignet hat. Zwei Spieler von Türkiyemspor, die früher bei uns gespielt haben, kamen anschließend zu uns in die Kabine und haben sich für das Verhalten ihrer Mitspieler entschuldigt. Davon können sich die Verletzten aber auch nichts kaufen. Die Polizei hat einige Anzeigen aufgenommen, ich kann nur hoffen, dass die Täter entsprechend bestraft werden. Der Kreisvorsitzende Klaus Zittlau war ebenfalls zugegen und hat sich ein eigenes Bild von den Ereignissen machen können."
Ahmet Calak (Trainer SC Türkiyemspor):
"Ein Streit geht nie bloß von einer Seite aus. Wir tragen auf keinen Fall die alleinige Schuld an der Eskalation. Meine Spieler sind von den Frintropern übel beleidigt worden und sind deshalb ausgerastet. Ich konnte das Geschehen jedoch nicht genau beobachten, da ich auf der anderen Seite des Platzes stand. Allerdings konnte ich erkennen, dass die Frintroper ebenfalls ordentlich zugelangt haben. Auch wir hatten einige Verletzte zu beklagen. Die Gastgeber hatten keinen vernünftigen Ordnungsdienst. Es ist aus meiner Sicht nicht verwunderlich, dass es auf diesem Platz schön öfter zu Problemen gekommen ist. Nichtsdestotrotz gehören solche Dinge nicht auf den Fußballplatz. Wir werden im Laufe der Woche in Ruhe über die Vorfälle sprechen und anschließend entscheiden, ob wir Konsequenzen gegen die Täter aus unseren Reihen einleiten werden."