Kreisliga A Essen Nord-West:
Katernbergs Trainer Predrag Crnogaj raufte sich verärgert die Haare. Seine Mannschaft hatte es verpasst, den Patzer des Tabellenführers VfB Frohnhausen (1:2 bei den SF Altenessen 18) auszunutzen. Nach 13 ungeschlagenen Spielen verloren die 19er an der heimischen Meerbruchstraße gegen den Abstiegskandidaten TuRa 86 völlig überraschend mit 0:1 und fielen auf den dritten Rang zurück. "Durch die Niederlage von Frohnhausen ist dieses Resultat noch bitterer für uns. Wir haben verdient verloren, da wir einen schlechten Tag erwischt haben. Die Jungs dachten wohl nach der Siegesserie, dass alles von alleine geht. Dieser Rückschlag musste mal kommen", resümierte Crnogaj.
"Wir waren irgendwann mal überfällig"
Dadurch fiel die erste Pleite des VfB seit dem 5. Spieltag nicht sonderlich ins Gewicht. Der Vorsprung auf den neuen Tabellenzweiten TuS 84/10 Bergeborbeck (4:2 gegen den FC Stoppenberg) beträgt weiterhin komfortable sieben Zähler. Frohnhausen-Coach Issam Said ging mit seiner Mannschaft daher auch nicht allzu kritisch ins Gericht: "Ich mache meinem Team keinen Vorwurf. Wir waren irgendwann mal überfällig. 18 war an diesem Tag bissiger und hat uns mit aggressiver Zweikampfführung den Zahn gezogen. Jetzt müssen wir gegen Katernberg 19 zurückschlagen", richtet Said den Fokus auf das Spitzenspiel nach der Osterpause.
"Frohnhausen wird sich den Vorsprung nicht nehmen lassen"
Nach dem Dreier gegen den Ligaprimus haben auch die Sportfreunde Altenessen 18 mit neun Punkten Rückstand weiterhin theoretische Chancen auf den Aufstieg, zumal die Elf von Trainer Dietmar Krause bereits alle Duelle mit den Spitzenteams hinter sich hat. Der Übungsleiter hält dieses Unterfangen jedoch nicht mehr für möglich: "Frohnhausen wird sich diesen Vorsprung nicht mehr nehmen lassen, dafür ist die Truppe zu stark. Wir haben einen echten Sahnetag erwischt und waren sehr präsent in den Zweikämpfen. Unser Ziel bleibt es, bis zum Ende der Saison kein Spiel mehr zu verlieren", betont Krause.
Croatia kämpft Wacker nieder
Einen wichtigen Erfolg im Kampf um den Klassenerhalt feierte NK Croatia Essen. Die "Schachbretter", die durch den Abzug von neun Punkten in die Abstiegszone geraten sind, setzten sich bei der heimstarken DJK Wacker Bergeborbeck deutlich mit 5:1 durch. NKC-Coach Frane Piljic sah einen "auch in der Höhe hochverdienten Sieg" an seiner alten Wirkungsstätte: "Ich bin sehr stolz auf meine Spieler, weil wir gegen Wacker nicht nur spielerisch sondern auch kämpferisch die bessere Mannschaft waren. Damit war sicher nicht zu rechnen, denn jeder weiß, wie schwer es an der Cathostraße ist."
Lebenszeichen des FC Karnap
Erfolgreich verlief der Spieltag auch für den FC Karnap. Das Schlusslicht gewann gegen die Reserve des Vogelheimer SV mit 1:0 und sendete ein Lebenszeichen im Kampf um den Ligaverbleib. "Wir haben uns noch längst nicht abgeschrieben", versichert FCK-Trainer Dennis Bruhnke. Insbesondere im Defensivbereich habe man an der Lohwiese den Hebel angesetzt. Die mit 60 Gegentoren anfälligste Abwehr der Liga konnte nach der Winterpause bereits zum zweiten Mal die Null halten: "Wir stehen endlich viel besser und lassen deutlich weniger zu als noch zu Beginn der Saison. Diesen Trend müssen wir fortsetzen, wenn es noch etwas werden soll mit dem Klassenerhalt."
Kreisliga A Essen Süd-Ost:
Auch im Essener Süden wurde am Sonntag munter gepatzt. Sowohl der FC Kettwig 08 (1:1 gegen den FSV Kettwig) als auch Verfolger FC Kray II (0:0 bei Fortuna Bredeney) konnten ihre Spiele nicht gewinnen. In der Ruhrarena sahen 200 Zuschauer ein packendes Kettwiger Derby, in dem der FSV dem großen Favoriten und Platznachbarn einen Bonuspunkt im Abstiegsrennen abtrotzen konnte. Der Vorsitzende des einstigen Verbandsligisten, Dirk Petermann, war begeistert vom Auftritt seiner Mannschaft: "Damit hätte wohl niemand gerechnet. Wir konnten dem großen Druck der 08er standhalten und haben verdientermaßen einen Punkt geholt. Unser Verein hält in dieser schwierigen Phase zusammen, was man anhand der Unterstützung aus der A-Jugend festmachen kann."
Mit vier Alt-Herren-Spielern zum Kantersieg
Hochstimmung herrschte nach dem Wochenende auch bei den Sportfreunden Steele 09. Das Team vom Langmannskamp setzte durch einen 5:1-Kantersieg über die Reserve des SC Werden-Heidhausen ein dickes Ausrufezeichen und verschaffte sich entscheidende Luft auf den dritten Abstiegsrang. Fußballobmann Sung Woo Lee hatte nicht mit einem derart klaren Erfolg gerechnet: "Da sich unsere Personallage immer noch nicht verbessert hat, mussten wir auf vier Akteure aus unserer Alten Herren zurückgreifen. Daher konnte man nicht erwarten, dass wir die Partie dominieren würden", sagt Lee, der eine Hochrechnung für den Klassenerhalt aufgestellt hat: "Wir brauchen noch genau fünf Siege, dann sollten wir durch sein. In diesem schweren Jahr müssen wir uns irgendwie durchmogeln." "Der Großteil ist nach der Pause abgekackt"
Ähnliche Ziele verfolgen auch die Verantwortlichen von Blau-Gelb Überruhr, wenngleich die Elf von Linienchef Friedhelm Ingenhag mit dem Abstieg nichts mehr zu tun haben dürfte. Das Ziel sei laut Ingenhag bereits der Aufbau für die neue Spielzeit. Dass auf den Trainerstab noch eine Menge Arbeit wartet, machte die 0:4-Heimpleite gegen den SV Burgaltendorf II deutlich. Ingenhag bemängelt den fehlenden Trainingseifer und den damit verbundenen konditionellen Zustand seiner Mannschaft: "Wir haben einige Leute in der Truppe, die ihren Zenit bereits überschritten haben. Bleibt man dann auch noch dem Training fern, kann das einfach nichts geben. Gegen Burgaltendorf ist der Großteil nach der Pause abgekackt. Wir wurden schlicht und ergreifend überrannt."
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