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Voerde: Aushängeschild
Coach Schaaf hört am Ende der Saison auf

Voerde: Aushängeschild der Stadt schwächelt vor sich hin

In der Staffel 2 der A-Liga ist der Duisburger Arbeiterstadtteil Hamborn überproportional häufig vertreten. Sechs Teams kommen aus dem Norden der Stahlstadt.

Und mit Hertha Hamborn und der Reserve der Sportfreunde Hamborn machen zwei der "Nordler" das Rennen um den Aufstieg in die Bezirksliga unter sich aus. Der TV Voerde hat indes bereits zwölf Zähler Rückstand auf den Tabellenführer der Gruppe.

Der zweite Rang, dessen Erreichen zu einem Relegationsmatch um den Aufstieg berechtigt, ist auch schon so gut wie außer Reichweite. Zehn Punkte sind eben kein Pappenstiel, zumal der Zweitplatzierte auch noch ein Nachholspiel in der Hinterhand hat.

Ist als Coach des TV Voerde auf Abschiedstournee: Marcus Schaaf.

Ein Fakt, der Marcus Schaaf, Coach beim TV Voerde, überhaupt nicht schmeckt: „Das ist natürlich keine befriedigende Situation für uns“, räumt der 39-jährige Linienchef ein und legt nach: „Wir hatten vor der Saison den Aufstieg als Ziel ausgegeben. Wenn man auf die Tabelle schaut muss man sagen, dass der Zug in Richtung Bezirksliga in diesem Jahr ohne uns abfahren wird.“ Und dass, obwohl der Klub in der vergangenen Spielzeit erst in der Relegation am jetzigen Bezirksligist RWS Lohberg scheiterte.

Die Gründe für die jetzige Misere liegen für Schaaf indes auf der Hand: „Wir haben im vergangenen Sommer unsere beiden besten Stürmer verloren. Die beiden haben in der letzten Runde zusammen 35 Tore für den Verein geschossen.“ Guckt man auf die Tabelle wird schnell klar: Der TVV hat zwar erst 19 Tore kassiert - nur Spitzenreiter Hamborn 07 ist hier noch besser - doch vorne hapert es gewaltig. Gleich sieben Teams haben häufiger ins Schwarze getroffen als der selbst ernannte Aufstiegsfavorit. Bleibt für Übungsleiter Schaaf die Erkenntnis: „In der Spitze konnten wir die Abgänge nicht kompensieren.“

Mit Blick auf die anstehende Saison verrät der Familienvater: „Die nächste Runde muss der Verein ohne mich planen. Ich höre am Ende der Saison definitiv auf.“ Der gebürtige Duisburger erklärt: „Die erste Mannschaft hat im Klub leider nicht den Stellenwert, den die Elf eigentlich haben sollte.“ So muss sich die Schaaf-Elf den Trainingsplatz regelmäßig mit den anderen Teams der Voerder teilen.

„Das ist eine Sache, die ich nicht nachvollziehen kann“, zeigt sich der bekennende HSV-Fan verärgert und schiebt nach: „Wir bezahlen hier keinen der Kicker. Unter diesen Vorraussetzungen wird es dann irgendwann schwierig die Jungs zu motivieren.“ Doch das ist nicht das einzige Problem. „Die Zusammenarbeit mit dem Seniorenvorstand läuft leider auch nicht mehr so, wie wir uns das alle erhofft haben. Zudem habe ich das Gefühl, dass die Mannschaft mich auch nicht mehr so hört, wie das einst der Fall war“, zählt der Mathematik- und Sportlehrer weitere Gründe für seinen Abschied vom TVV auf.

Was die eigene Zukunft angeht hat der "Chef auf Abruf" bereits vorgesorgt. Im Sommer wird der Coach Jugendkoordinator beim DFB. Im Kreis 13 (Essen Nord-West) gibt Schaaf dann sein Wissen an den Fußballnachwuchs weiter.

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