Amateurfußball: Die größten Kuriositäten - der Jahresrückblick 2008

Aufstiegsskandal, Inter Bochum, streikende Finalisten

Januar Keine fünf Tage alt ist das Jahr 2008, da sorgen Landesligist Galatasaray Mülheim und A-Kreisligist Rot-Weiß Mülheim bereits für die ersten Negativschlagzeilen. Im Rahmen der Mülheimer Stadtmeisterschaften liefern sich Spieler, Fans und Betreuer eine wüste Massenschlägerei in der RWE-Rhein-Ruhr-Sporthalle. Hinzu kommen Anhänger des VfB Speldorf, die zusätzlich für Ärger sorgen. Resultat der Veranstaltung sind zwei verletzte Personen und der Turnierabbruch. 30 Beamten der Polizei ist es zu verdanken, dass die Ausschreitungen keine weiteren Verletzten gefordert haben.

Februar

Seine Aufstiegsambitionen unterstreicht das Team von Marokko Herne eindrucksvoll - das Team belegt nach mehr als der Hälfte der Saison, den zweiten Platz. Besonders erfreulich ist diese Tatsache für alle Beteiligten, die an diese Mannschaft geglaubt haben, denn Marokko Herne ist erst seit der aktuellen Spielzeit dabei und hat große Ziele: "So hoch wie möglich" soll es gehen, sagt FC Marokko-Vorsitzender Mustafa Mokhtari. Beim Pantringshofer Hallenturnier bestätigt die Mannschaft die vorhanden Klasse, wird Zweiter und lässt einige höherklassige Klubs hinter sich. Ende 2008 rangiert die Mannschaft auf Platz 5 in der Kreisliga B - mit allen Optionen auf den nächsten Aufstieg.

Eine Schlägerei in Mülheim sorgte für Aufsehen.

März Nach vier Niederlagen und blamablen 2:38 Toren in der Rückrunde zieht der SC Türkiyemspor aus Essen seine Mannschaft vom Spielbetrieb der Bezirksliga 4 Niederrhein zurück. "Wir bedauern diese Situation hinsichtlich der gegnerischen Mannschaften, die durch unseren Rückzug an Punkteverlust und am Torverhältnis leiden müssen. Wir möchten uns in dieser Form bei allen beteiligten Mannschaften entschuldigen", kommentiert der 1. Vorsitzende des Vereins den Rückzug, der bei vielen Mannschaften für Verärgerung gesorgt hatte, da sich das Tabellenbild extrem verschob.

April Am 18. April 2008 erhält die Bochumer Fußballwelt einen neuen Verein: Schwarz-Weiß Wattenscheid 08 e.V. lautet der Name des neuen Klubs, der an der Sportanlage Dickebankstraße den Spielbetrieb aufnimmt. Dabei handelt es sich um eine Fusion zwischen den Platznachbarn FC Wattenscheid-Ost und dem SSV SW Südfeldmark. Mit 60:2-Stimmen wird die Zusammenlegung am 11. April beschlossen. Eine Woche später steht der neue Name des Landesligisten fest: SW Wattenscheid 08.

Einen äußerst unglücklichen Einstand feiert Markus Bachmaier-Hoth als Geschäftsführer von Germania Gladbeck. Kaum zwei Wochen im Amt, beschließt er gemeinsam mit Verantwortlichen und Trainern einige Akteure der ersten Mannschaft für die abstiegsgefährdete Kreisliga-Truppe abzustellen. Die Spieler zeigen sich davon aber ganz und gar nicht erfreut und treten kurzerhand in den, durch Kapitän Özay Gökyesil aufgerufenen, Spielerboykott. Der Streik hält lediglich einen Tag an, denn plötzlich rudert das Team zurück. Es folgt eine Aussprache mit dem Trainer und alle haben sich wieder lieb - nur nicht Özay, denn der verliert die Spielführerbinde, erhält eine Abmahnung vom Verein und ist so erbost über die Entscheidung seiner Kollegen, dass er mit Verteidiger Savas Turhal aneinandergerät. Bachmaier-Hoth kündigt weitere Konsequenzen für Gökyesil an, weil es "keine One-Man-Shows mehr geben soll". Auf Seite 2 & 3: Die Monate April bis Dezember