Doch warum hinkt Dortmund im Vergleich zu anderen Städten so hinterher, was die Dichte solcher Anlagen angeht? Mit den drei Plätzen in Hombruch, Eving und Wickede liegt die Fußballstadt deutlich hinter Bochum und auf dem Niveau des deutlich kleineren Witten. „Es ging über viele Jahre vorrangig darum, die Spielfähigkeit der Plätze zu erhalten“, sagt Detlef Wienhöfer von den Sport- und Freizeitbetrieben Dortmund. Dabei sei die Erneuerung der so genannten Tennenanlagen stets kostengünstiger gewesen. „Das Thema war in anderen Städten präsenter“, meint Wienhöfer.
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Viel Platz für Fußballfeste.
In den vergangenen vier Jahren wurde für die „Grundinstandsetzung“ der Dortmunder Sportplätze viel Geld bewegt. Insgesamt investierte die Stadt rund zehn Millionen Euro in die Sanierung von „Problemfällen“ in nahezu allen Bezirken. Für die Politik Anlass genug, in diesem Spätsommer einen neuen Ansatz vorzustellen.
So liegt eine Rangfolge vor, nach der langfristig in jedem Dortmunder Stadtbezirk eine Kunstrasenanlage entstehen soll. Zuerst soll an der Idastraße in Lütgendortmund, am Dorstfelder „Bummelberg“ sowie in Hörde und Kirchhörde gebaut werden. „Diese Aussicht erzeugt im Verein eine Aufbruchstimmung“, freut sich Arnim Krause vom Kirchhörder SC über den vorderen Platz im „Ranking“.
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Künstlicher Platz im freien Feld.
Insgesamt stehen 14 Anlagen auf der Liste. Pro Jahr, so schätzen die Stadtplaner, könnten bis zu fünf Anlagen entstehen. Dies hänge allerdings vom finanziellen Einsatz der Vereinen oder Sponsoren ab. „Bei einer direkten Investition ließe sich lediglich ein Platz pro Jahr aus der Sportpauschale finanzieren“, bemerkte Oberbürgermeister Gerhard Langemeyer. Durchschnittlich werden für jeden Kunstrasen-Umbau 750 000 Euro veranschlagt.
„Es wird weiter Tennenplätze geben“, stellt Wienhöfer klar. Dennoch: Auf lange Sicht will man in Dortmund weg von der „Flickschusterei“ vergangener Jahre. Dagegen steht künftig ein Konzept, das - wie in Wickede - auch die soziale Komponente von Mehrzweckanlagen im Auge behält.