Am Ende hat sich an der Tabelle nichts geändert. Harpen ist und bleibt Tabellenführer und steigt somit als Meister in die Bezirksliga auf. Dabei sah es zunächst gar nicht danach aus: Im Fernduell mit der DJK Wattenscheid hatte Harpen bis kurz vor der Pause sogar die Tabellenführung an die DJK verloren.
Wattenscheid ging beim SV Phönix nach 20 Minuten durch Benjamin Kann in Führung. Zu diesem Zeitpunkt lag Harpen bereits hinten – Khaled Merhi brachte Westfalia in Front. „Wir sind in den ersten 20 Minuten überhaupt nicht ins Spiel gekommen. Westfalia hat uns vor schwere Aufgaben gestellt und uns das Leben sehr schwer gemacht“, berichtet TuS-Trainer Dietmar Hampel.
Der Erfolg tut uns richtig gut
Dietmar Hampel, Trainer TuS Harpen
Eine starke Aktion von Martin Gütke brachte die Harpener schließlich auf die Siegerstraße: „Martin hat das erste Tor großartig vorbereitet“, so Hampel, dessen Team die Partie schließlich binnen weniger Minuten drehen konnte. Lübbehusen per Kopf und Frederik Grenzbach mit dem Pausenpfiff trafen für den Tabellenführer.
„In der zweiten Halbzeit waren wir dann deutlich überlegen und haben unsere Tore gemacht“, so Hampel weiter. Martin Gütke und Deniz Temel schraubten das Ergebnis auf 4:1 herauf. Manuel Baß verkürzte kurz vor dem Ende noch auf 2:4, konnte am Ausgang der Partie jedoch nichts mehr ändern.
„Wir haben bis kurz vor der Pause ein tolles Spiel abgeliefert und können uns nicht vorwerfen, Harpen die Punkte geschenkt zu haben“, war Westfalias Trainer Martin Baß trotz Pleite mit dem Auftritt seiner Elf zufrieden.
Bierdusche für Hampel - Gespräch beendet
Damit hat es Harpen aus eigener Kraft geschafft und kehrt nach 42 Jahren wieder in die Bezirksliga zurück. Entsprechend groß ist die Freude bei den Blau-Weißen: „Der Erfolg tut uns richtig gut. Jetzt feiern wir auf unserer eigenen Anlage und freuen uns schon tierisch auf die nächste Saison“, erklärte Hampel, der während des Telefonats mit RS noch, wie es sich für einen Meistertrainer gehört, die obligatorische Bierdusche erhielt. Dummerweise war das Telefon am Ohr und kurz darauf das Gespräch beendet. Das Spiel wurde auf der benachbarten Anlage der SpVgg. Gerthe ausgetragen. Von dort aus ging es mit dem Traktor in den Steffenhorst. Mit dabei waren neben den ersten Herren auch die Reserve und die Damenmannschaft, die ebenfalls Meister ihrer Klasse wurden.
Der SV Phönix wollte gegen die DJK Wattenscheid seine letzte Chance auf die Relegation nutzen, kam am Ende allerdings nicht über ein 1:1-Unentschieden hinaus. Trotz vieler Chancen fiel der Ausgleich durch Dennis Werdelmann erst in den Schlussminuten der Partie.
„Wir waren so knapp dran und hätten in der Schlussphase locker noch das zweite Tor machen müssen. In den entscheidenden Spielen fehlte uns einfach immer das nötige Quäntchen Glück. Aller guten Dinge sind ja bekanntlich drei, daher greifen wir in der nächsten Saison erneut an“, gab sich Phönix-Coach Dirk Lenze kämpferisch.
Dass wir so unter Druck geraten sind, das war schon krass
Ralf Fischer, Trainer DJK Wattenscheid
Sein Gegenüber Ralf Fischer war am Ende sichtlich erleichtert: „Normal kann die Mannschaft anders spielen. Ich hoffe, dass sich so eine zweite Halbzeit nicht wiederholt. Das hat ganz schön Kraft gekostet. Wir wussten, dass Phönix alles auf eine Karte setzen wird. Dass wir so unter Druck geraten sind, das war schon krass.“
Für die DJK Wattenscheid geht es somit bereits am Dienstag weiter. In der Relegation trifft die Fischer-Elf auf den Tabellenzweiten der anderen Staffel, auf den Werner SV. Sieger der Partie spielt dann am kommenden Sonntag gegen den Vertreter aus Gelsenkirchen.