Noch am Freitag beteuerte die Stadt Herne in der WAZ, dass keinerlei Fehlinformationen geliefert wurden und ein offenes und ehrliches Verfahren abgehalten worden war. Sie drohte Mustafa Mokhtari sogar mit rechtlichen Konsequenzen.
Diese Argumentation wackelt gewaltig: Fischer, der für die Linkspartei Bezirksverordneter für Sodingen und stellvertretenes Mitglied im Sportausschuss der Stadt Herne ist, bestätigte gegenüber RevierSport, dass der Rat über die Jugendarbeit des FC Marokko falsch informiert wurde: "Das Gremium hat im Sportausschuss ausgesagt, dass dieser Verein keine Jugendarbeit betreibe und somit nicht erste Wahl für den neuen Sportkomplex sein kann." Das angesprochene Gremium bestand aus den Vorsitzenden des Sportausschusses Wolfgang Stohr (SPD), des Stadtsportbundes Jürgen Cokelc, des Fußballkreises Herne Reinhold Spohn und Ede Belker, ehemaliger Chef der Sportverwaltung Herne.
Erklärung der Stadt dringend notwendig
Die Aussage des Gremiums ist inhaltlich falsch, da der FC Marokko Herne bereits in der Saison 2009/10 eine A-Jugend und in den letzten Spielzeiten gar drei Jugendmannschaften stellte. Die A-Jugend stieg sogar in die Bezirksliga auf. In Unterlagen der Stadt Herne werden auch die verschiedenen Jugendmannschaften erwähnt.
Wie RevierSport bereits berichtete, hatte Mokhtari, Vereinsvorsitzender des FC Marokko Herne, durch Anwesende bereits Wind von der falschen Behauptung bekommen. Die Anwesenden hatten unter anderem Kontakt zu Fischer: "Ich bin natürlich sehr enttäuscht und werde dafür sorgen, dass dieses Thema nach der Sommerpause sofort auf die Tagesordnung kommt. Wir hätten stärker nachhaken sollen", gibt Fischer zu und fügt hinzu, dass alle Parteien im Sportausschuss auf diese Weise falsch informiert worden seien.
Welche Auswirkungen diese Erkenntnis auf den Streit und das nahende Gerichtsverfahren haben wird, bleibt abzuwarten. Eine Erklärung der Stadt ist allerdings dringend notwendig.