Kreisliga kompakt DU

"Die Spieler lassen Respekt vermissen"

Kreisliga A1

Er hatte es schon vorausgesagt – und sollte Recht behalten. Heimaterde-Coach Andre Bloeute hatte schon nach dem 8:3 aus der Vorwoche geunkt: „Mülheim 07 wird richtig schwer zu spielen, schließlich ist das auch ein kleines Stadtderby für uns.“ Auf dem Kunstrasen am Saarnberg trat seine Mannschaft als ungeschlagener Tabellenführer an und fing sich eine derbe 2:5-Klatsche. Der Trainer der 07er, Frank Mölsen, atmet auf: „Jetzt kam endlich wieder mit geballter Kraft zur Geltung, was die Jungs wirklich können.“ Besonders erhebend ist für den Linienchef, dass selbst der frühe Rückstand nach nur drei Minuten noch in der ersten Hälfte auf 2:1 zurechtgebogen werden konnte. „Spielerisch waren wir in meinen Augen einen Tick besser als Heimaterde. Aber die haben vorne mit Daniel Petz ein wahres Kopfballungeheuer“, betont Mölsen die besondere Stärke des TSV. Dass nun nach dem Spitzenreiter der Tabellenzweite Vatangücü als nächstes auf 07 wartet, stimmt den Coach sogar eher positiv: „Gegen einen Gegner anzurennen, der mit acht Mann hinten drin steht und nur die langen Bälle nach vorne kloppt, liegt uns nicht so.“ Heimaterde wiederum kam mit einem blauen Auge davon, weil auch Verfolger Vatangücü bei Wanheim 1900 eine 0:2-Niederlage einstecken musste.

Einen packenden Kampf lieferten sich an anderer Stelle Vierlinden II und GSG. Die Großenbaumer siegten zwar mit 4:3, aber bis dahin war es ein hartes Stück Arbeit. Eine Führung nach 20 Minuten wusste Vierlinden umgehend auszugleichen, bis zum Pausentee zu drehen und danach sogar noch auf 3:1 zu erhöhen. Eigentlich hätte der Drops damit schon gelutscht sein müssen, aber der postwendende Anschlusstreffer der Gäste gab wieder Aufwind sodass es GSG-10er Marco Scherer gelang, innerhalb von nichtmal zehn Minuten doch noch den Sieg klar zu machen.

Kreisliga A2

Der zehnte Spieltag war in der zweiten Staffel ein ganz besonderer. Im Kellerduell zwischen dem FSV und Gelb-Weiß Hamborn schenkten die Gelb-Weißen den Hausherren ein 7:0 ein, der VfB Lohberg hätte sich beim 5:4 gegen Marxloh beinahe blamiert und einen sicheren Sieg aus der Hand gegeben und zwischen dem TV Jahn und dem SuS 09 fielen zehn Tore, wobei die 09er den 6:4-Sieg nie ernsthaft gefährdeten.

Dersimspor: Spieler machen ihr eigenes Ding

Die schallendste Ohrfeige aber war aus Hamborn zu vernehmen, wo Dersimspor von den Sportfreunden beim 8:0 regelrecht abgeschossen wurde. Allerdings meint Geschäftsführer Hidir Kaplan, dass die Demontage in den eigenen Reihen begonnen habe. „Es ging schon nach dem 1:0 los, als wir nur noch Lustlosigkeit an den Tag legten. Weiter ging es damit, dass zwei, drei Spieler sich nicht an ihre Positionen gehalten haben. Und zu guter Letzt haben wir ja auch noch zwei Rote Karten bekommen.“ Über die Platzverweise wollte Kaplan nicht diskutieren. „In der Schlussminute beging Berkay Cetin ein Foul als letzter Mann und schon knapp zwanzig Minuten vorher nannte Ersan Karahan den Schiedsrichter einen ‚Lutscher’. Da bleibt dem Unparteiischen doch nichts anderes übrig.“ Allerdings störte ihn, dass Hamborn gar keinen so überragenden Auftritt hinlegte, wie das Ergebnis vermuten lässt. „Ich glaube, wir hätten mit acht Mann besser gespielt als mit elf. Wer sich nicht an die Vorgaben hält und damit ein ums andere Mal die Mannschaft im Stich lässt, für den ist kein Platz.“ Dass Interimscoach Özcan Gökalp das Amt für längere Zeit behalten wird, glaubt Kaplan deshalb nicht. „Die Spieler scheinen ihn nicht mehr ganz ernst zu nehmen. Wenn es nach mir ginge, müssten die gehen, aber ich vermute, dass sowas letztlich doch wieder auf den Trainer zurückfällt anstatt dass die Spieler mal die Konsequenzen zu spüren bekommen.“ Das klingt, als könnte der Sonntag noch ein Nachspiel haben.

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