Ins Visier der Bergeborbecker ist der überraschend deutliche 8:1-Erfolg des Aufstiegskonkurrenten VfB Frohnhausen über Al-Arz Libanon geraten. Der Sportliche Leiter des TuS, Ludwig Singendonk, ist der Meinung, dass in dieser Partie "nicht alles mit rechten Dingen" zugegangen sei: "Es ist ganz offensichtlich, dass Libanon das Spiel kampflos an Frohnhausen abgegeben hat, sonst wäre ein solches Resultat nicht zustande gekommen. Ich kann es natürlich nicht beweisen, aber das Ganze ist schon eigenartig und sehr ärgerlich für uns", sagt Singendonk.
Der Klubboss der Blau-Weißen verweist in diesem Zusammenhang auf das Hinspiel seines Teams gegen Al-Arz, das die "Zedern" mit 1:0 gewinnen konnten: "Libanon hat gegen uns um jeden Zentimeter gekämpft und nach dem Spiel hat ihnen VfB-Trainer Issam Said eine Kiste Bier ausgegeben. Mehr muss man dazu nicht sagen", ärgert sich Singendonk, der jedoch relativiert: "Ich gehe nicht davon aus, dass es eine Absprache gegeben hat. Trotzdem ist es verwunderlich, dass Al-Arz nicht mehr Gegenwehr geleistet hat. Wir müssen das abhaken und uns auf das Spiel gegen den VfB konzentrieren."
"84/10 will von den eigenen Fehlern ablenken"
Auf Seiten der Frohnhauser reagiert man entsprechend empört auf die Vorwürfe des Ligakonkurrenten. Der im Zentrum der Kritik stehende Said glaubt, dass man rund um die Germaniastraße von den "eigenen Fehlern ablenken" wolle: "Diese Behauptung ist eine absolute Frechheit. Wenn Herr Singendonk nicht damit klar kommt, dass wir derzeit einen besseren Job machen, soll er sich eine andere Sportart suchen. Solche Aussagen werden wir uns nicht bieten lassen", schimpft der Übungsleiter des Tabellenführers und ergänzt: "Meine Jungs haben einen Sahnetag erwischt und den Gegner an die Wand gespielt. Außerdem darf man nicht vergessen, dass Al-Arz noch im Abstiegskampf steckt. Aus diesem Grund entbehren diese Vorwürfe jeder Grundlage."
Direktes Aufeinandertreffen am kommenden Spieltag
Für weitere Brisanz dürfte damit gesorgt sein im Wettstreit der beiden Rivalen, insbesondere im Hinblick auf den kommenden Sonntag. Dann treffen beide Teams im direkten Duell aufeinander. Der VfB möchte auf dem Platz "die passende Antwort" geben: "Wir konzentrieren uns nur auf unser Spiel und wollen unseren Vorsprung verteidigen. Trotzdem ist es sehr bedauerlich, dass solche Töne aus dem Lager von 84/10 zu hören sind. Wir haben uns noch nie negativ über diesen Verein geäußert. Bei aller Rivalität sollte man sportlich fair bleiben", betont Said.
Nemr Fakhro, 1. Vorsitzender von Al-Arz Libanon, konnte Said nur beipflichten: "Dieses Thema ist auch aus unserer Sicht absolut aus der Luft gegriffen. Wenn wir ein Spiel abschenken, verlieren wir doch nicht 8:1, außerdem brauchen wir jeden Punkt im Kampf um den Klassenerhalt. Wir möchten auf keinen Fall in die Streitigkeiten beider Vereine hereingezogen werden."