Kreisliga A1:
Endlich darf der TB Heißen wieder spielen – aber die Pause hat ihre Spuren hinterlassen. „Wir haben die letzten drei, vier Wochen vor dem Ausschluss eigentlich ganz gut gespielt, aber jetzt sind wieder einige verletzt und vielleicht haben meine Spieler es auch nicht verstanden, den Schwung über die Wochen hinweg mitzunehmen“, analysierte Heißen-Coach Henrik Knöpke die Niederlage gegen den DFV. Vermutlich hat sich auch das Benehmen auf dem Platz verändert, um dem Schiedsrichter keine Angriffsfläche zu bieten. Dass es dennoch fünf Gelbe Karten, eine Gelb-Rote und einmal glatt Rot für den TB beim DFV gab, kann man selbstverständlich unterschiedlich interpretieren - aber, so Knöpke: „am Schiedsrichter hat es nicht gelegen. Unsere Leistung war halt auch schlecht.“ Nach einer guten halben Stunde bekam der DFV einen Strafstoß zugesprochen, nachdem Gäste-Keeper Marcel Schäfer, der eigentlich bei den Alten Herren Heißen spielt, einen Duisburger Angreifer von den Beinen geholt hatte. Den Elfer verwandelte Thorsten Bender, doch die Knöpke-Elf glich direkt nach der Pause aus. Danach schien es sogar, als würde die Partie vielleicht sogar noch gedreht werden können – zumindest sah Knöpke das so. „Wir hatten das Spiel nach dem Ausgleich absolut im Griff, haben dann aber einen ganz blöden Abwehrfehler begangen, das 1:2 und bald noch das 1:3 kassiert und dann war die Sache natürlich gegessen.“
Ein Achtungserfolg ist Heimaterde unter Coach Andre Bloeute gelungen, und das in einem Spiel, das schon beinahe entschieden schien. Mündelheim führte schnell mit 2:0 und hätte die Chose als Tabellenführer eigentlich ruhig über die restlichen 70 Minuten schaukeln müssen. Aber der Tabellensiebte hielt dagegen und nach baldigem Anschlusstreffer verpasste es die TuS, den Sack zuzumachen. Also kam es natürlich, wie es kommen musste und kurz vor Schluss der Partie fiel der Ausgleich, der zwar weder wirklich wehtut noch weiterhilft, aber aus Sicht der Mündelheimer mit Sicherheit sehr ärgerlich ist, denn: Hamborn 07 mag ja vier Punkte Rückstand haben – aber eben auch noch ein Spiel weniger.
Kreisliga A2 :
RWS thront über der Liga. Nach verkorkster letzter Saison scheint man sich nun gefangen zu haben und kann darüber hinaus auch noch dem Rivalen vom VfB eins auswischen, indem ihnen die Tabellenführung abgeluchst wird. Es könnte eingewendet werden, dass RWS bislang nicht unbedingt die stärksten Gegner hatte und gegen Preußen auch gleich unterlag. Jetzt aber im Spitzenspiel die Vierlindener mit 3:0 zu schlagen, ist beachtlich. Dennoch ist RWS-Coach Mahmut Tas bemüht, abzuwiegeln: „Die Tabellenführung ist eine schöne Sache, aber das ist eine Momentaufnahme. Wir müssen weiterhin jedes Spiel ernst nehmen, da ist die Niederlage vom VfB das mahnende Beispiel.“ Bemerkenswert eigentlich, dass RWS so gut spielt, obwohl jetzt im Winter in Ermangelung einer Flutlichtanlage kein Training mehr absolviert werden kann. „Wir machen nur Waldläufe, aber die Jungs sind mit Herzblut dabei, daher die guten Leistungen. Auf Dauer wird das aber nicht funktionieren, deswegen sehen wir die kommenden zwei Spiele als Möglichkeit, mal zu trainieren.“ Da läuten doch die Alarmglocken, wenn der Tabellenführer gleich nach Überheblichkeit klingende Aussagen tätigt, aber Tas scheint das zu ahnen: „Das soll keine Abwertung der Gegner sein, aber wir haben eben keine andere Möglichkeit.“ Da kann man nur hoffen, dass die Spieler ihren Chef nicht enttäuschen werden.
Genau das haben die Jungs von Abdullah Özcan nicht getan. Der Trainer der Marxloher konnte sich an diesem Wochenende über den 2:1-Sieg gegen den VfB richtig freuen: „In den letzten Spielen war’s immer knapp, und jetzt haben sich meine Spieler endlich mal einen Sieg erarbeitet. Die drei Punkte sind Gold wert, und das auch noch auswärts gegen den VfB, das ist wirklich das I-Tüpfelchen.“ Dabei hatte er schon vor der Partie eine Hiobsbotschaft erhalten: Sein nomineller Torhüter schaffte es aus geschäftlichen Gründen nicht rechtzeitig zum Spiel. Daher stellte Özcan kurzerhand Önder Basaran, der früher hin und wieder mal im Kasten gestanden hatte, rein und das erwies sich als echter Glücksgriff. „Er hat seine Sache richtig gut gemacht, da haben wir unseren Stammtorwart überhaupt nicht vermisst.“ Ginge es nach Özcan, würde Marxloh am Ende der Saison von Platz zehn aus unbeteiligt dem Abstieg zusehen. Dass das kein einfaches Unterfangen ist, ist ihm klar, doch er hat eine Kampfansage parat: „Wir werden uns nicht aus der Ruhe bringen lassen und Punkte holen!“ Soviel ist also sicher.
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