Sowohl der SV Bommern als auch der VfB Annen haben nur vier Partien in dieser Saison nicht gewonnen. Wenig überraschend hat das Duo daher den Rest der Liga deutlich (Stand heute um 16 bzw. 17 Punkte) distanziert. Am vergangenen Wochenende wendete sich das Blatt vorläufig zu Gunsten des SVB. Der nämlich siegte knapp mit 3:2 bei Ruhrtal Witten, während der VfB beim Tabellendritten BV Langendreer gastierte und nur mit einem 2:2 vom Kunstrasenplatz am Volkspark zurückkehrte.
Obwohl die Tabellenführung für Annen damit erst einmal futsch ist, geht Trainer Jens Vogt mit seiner Elf nicht allzu hart ins Gericht: „Wir haben dort kein schlechtes Spiel abgeliefert. Nach einer halben Stunde waren wir nur noch zu zehnt, trotzdem haben wir gegen den Dritten auf ein Tor gespielt. Da kann ich den Jungs keinen Vorwurf machen.“ Vielmehr sieht sich der Coach durch solche Vorkommnisse in seiner Annahme bestätigt, dass das Titelrennen „bis zum Schluss dauern wird.“
Abstieg aus Bezirksliga soll korrigiert werden
Dafür, dass seine Equipe und der Kontrahent aus Bommern dem Rest des Tableaus dermaßen davon galoppiert sind, hat Vogt ebenfalls eine Erklärung parat: „Beide Vereine haben viele Leute dabei, die schon höherklassig, etwa Bezirks- oder Landesliga, gespielt haben.“ Eckpfeiler beim VfB sind beispielsweise Fabian Korinth, Martin Szukalski oder Torjäger Dennis Sickmann, über dessen Leistungssprung sich der Übungsleiter besonders freut: „Er hat in der Rückrunde seine Form wieder gefunden und schon 27 Treffer erzielt, davon nur neun in der Hinrunde.“ Doch auf die zweite Garnitur ist beim aktuellen Tabellenzweiten Verlass. „Es gibt Spiele, in denen wir dem Gegner etwas voraus haben, weil wir in der Breite gut aufgestellt sind.“
Während der SV Bommern schon in den letzten Jahren stets im Aufstiegskampf mitmischte, kickte der VfB Annen in der vergangenen Spielzeit in der Bezirksliga und stieg aus dieser schon im ersten Jahr wieder ab. Diese Scharte wollen die Vogt-Schützlinge unbedingt gleich wieder auswetzen: „Wenn man Absteiger ist, will man gleich wieder oben dran, das ist klar.“
"Kampf der Giganten" am 17. April
Gespannt blicken daher alle auf den 17. April, wenn das direkte Duell der beiden Übermannschaften auf dem Programm steht. Die Behauptung, dass diese Begegnung eine Vorentscheidung bringen wird, mag der Linienchef des VfB indes nur mit einer kleinen Einschränkung unterschreiben: „Es wird bis zum Schluss offen bleiben. Außer, wenn Bommern uns schlägt. Denn dann hätten sie vier Zähler Vorsprung, das würde für uns sehr schwierig werden.“
Unabhängig von der Ligazugehörigkeit soll das Personalkarussell bei den Wittenern im Sommer nicht allzu kräftig Fahrt aufnehmen. „Wir werden die Mannschaft zu 95 Prozent halten. Dass man sich von ein, zwei Akteuren trennt, ist aber normal. Mit möglichen Neuen sind wir im Gespräch, aber es wird noch dauern, bis man dazu genaueres sagen kann“, bittet Vogt um Geduld. Eine Tugend, die die kommenden spannenden Wochen des Duells um die Spitze auch ihm noch abfordern werden.