Die U19 von Borussia Dortmund hat das Finale um die Deutsche Meisterschaft der A-Junioren zwar mit 1:3 gegen die TSG 1899 Hoffenheim verloren, doch über die Leistung der gesamten Saison kann man sich aus Dortmunder Sicht nicht beklagen.
Zum zwölften Mal stand die Borussia im Finale und brach während der regulären Saison sogar den Punkterekord der Bundesliga West. Dank 23 Siegen, einem Unentschieden und nur zwei Niederlagen stellte der BVB eine neue Bestmarke von 70 Punkten in der U19-Bundesliga West auf.
"Der Punkterekord im Westen spricht für die Entwicklung, die die Jungs durchlebt haben", bilanziert BVB-Trainer Mike Tullberg nach dem verlorenen Finale.
Insbesondere der unbedingte Siegeswille seiner Mannschaft hebt die diesjährige Truppe von ihren Vorgängern ab: "Die Jahrgänge in der Vergangenheit hatten nicht diese Entschlossenheit als Mannschaft. Man hat in der Hinrunde und auch davor gesehen, dass wir in der Lage waren, viele Rückstände und Widerstände zu überwinden."
Das spricht laut Tullberg für die Entwicklung des Teams. "Das haben sie als Gruppe gelernt. Das war eine Mannschaft", fügte er hinzu. "Dass es jetzt im Finale nicht für das ganz Große gereicht hat, damit kann ich leben."
Über die Saison und vor allem den Finaleinzug war selbst der Trainer ein wenig überrascht: "Die Jungs haben eine herausragende Saison gespielt, auch für unsere Verhältnisse in dieser Spielzeit. Ich war ein bisschen überrascht, im Finale zu stehen, das muss ich zugeben."
Zwar ging die Borussia mit einem jüngeren Jahrgang in die Saison, allerdings wird Tullberg davon in der nächsten Saison nicht mehr viel haben: "Kjell Wätjen geht zu den Profis, Charles Herrmann wechselt den Verein, ich könnte noch den ein oder anderen aufzählen. Dass wir nächstes Jahr etwas davon haben, dass wir jetzt mit einer jungen Truppe gespielt haben, wird leider nicht der Fall sein", schildert der U19-Coach.
Sein Zusatz: "Was heißt leider? Wenn einer in den Profibereich geht, ist das im Endeffekt unser Auftrag. Da freuen wir uns drüber. Du hast heute schon gesehen, dass sie etwas reifer waren, ein bisschen erwachsener."
Den Abgang von Herrmann (er wechselt zu Borussia Mönchengladbach) begründet Tullberg folgendermaßen: "Durch diese EM und WM herrscht nicht nur um Charles, sondern die Jungs insgesamt ein riesiger Hype. Dann ist das so, dass sich der ein oder andere dazu entscheidet, in den Herrenbereich zu gehen. Ob es das Richtige ist, werde ich erst später beurteilen können."
Anschließend übt er noch leichte Kritik an den schnellen Sprüngen in den Profibereich: "Ich finde grundsätzlich, dass die Jungs heutzutage ein bisschen mehr Geduld mitbringen müssen. Wenn man oben ankommt, muss man auch bereit sein. Ich hoffe für Charles, so wie für jeden anderen, der den Schritt macht, dass es gut läuft."