Die Talfahrt des KFC Uerdingen in der U19-Niederrheinliga geht weiter. Gegen den Tabellenzweiten und klaren Favoriten Rot-Weiss Essen unterlag die Mannschaft von Johannes Dahms trotz eigener Führung mit 1:3.
Eine vierwöchige Herbstpause hatte der KFC-Trainer genutzt, um ein neues System einzustudieren. Dahms schickte sein Team in einem sehr defensiven 5-4-1 auf den Platz und zu Beginn schien der Plan auch aufzugehen. Essen war zwar spielbestimmend, Uerdingen zeigte sich aber präsent und kompromisslos in den Zweikämpfen.
Nach 28 Minuten ging der Außenseiter durch ein Tor von Torben Wormsbächer sogar in Führung. Unterstützung erhielten die Gastgeber von RWE-Verteidiger Lennart Bollenberg, dessen Kopfballabwehr missglückte.
"Man hat gemerkt, dass die Mannschaft sich endlich gefunden hat und sich auch gegen so starke Gegner wie Essen behaupten kann", sagte Dahms im Anschluss. "Leider hatten wir heute ein bisschen Schiedsrichter-Pech vor dem 1:1 und auch dem 1:2."
Damit spielte er auf einen indirekten Freistoß an, den Essen kurz vor dem Ende der ersten Halbzeit am linken Fünfer-Eck der Uerdinger zugesprochen bekam. Daraus resultierte der Ausgleich durch Gianluca Swajkowski (38.). "Der Schiedsrichter hatte dort einen Rückpass geahndet, auf der Videoaufnahme sieht man jedoch, dass unser Spieler den Ball mit der Brust auf den Boden abklatschen lässt. Aus meiner Sicht ist das eine Fehlentscheidung", ärgerte sich Dahms.
RWE: Alter - Swajkowski, Bollenberg, Daci (46. Gedikli) - Youbi, Pirnal (78. Demirci), Brune, Etri - Berzen (46. Gawryluk), Potnar (78. Reck), Ademi
Schiedsrichter: Maik Heinen
Zuschauer: 50
Mit dem 1:1 ging es in die Kabinen. Doch auch in Hälfte zwei kam Dahms an der Seitenlinie nicht zur Ruhe, denn auch dem 2:1 durch Milot Ademi (57.) ging eine strittige Szene voraus. Ein vermeintliches Foulspiel gegen den KFC wurde nicht abgepfiffen. Darauf kam es zu einer Rudelbildung, für die Demirhan Kumlu mit einer 5-Minuten-Strafe belegt wurde. Aus der Überzahl konnte RWE Kapital schlagen.
"Hätte der Schiedsrichter das Foul gepfiffen, wäre es nicht zu der Rudelbildung gekommen", so Dahms. "Es ist einfach nur enttäuschend, wenn du mit dem Rücken an der Wand stehst, so akribisch arbeitest und dann in spielentscheidenden Szenen benachteiligt wirst."
Das 1:3 in der 90. Minute resultierte daraus, dass Uerdingen hinten aufmachen musste, um auf den Ausgleich zu gehen. Trotz der erneuten Niederlage habe Dahms Fortschritte seiner Mannschaft gesehen. "Wir können hoch erhobenen Hauptes hier rausgehen und sagen, wir haben uns wirklich aufgerieben. Wir sind auf dem richtigen Weg und müssen einfach nur weiter machen."
Diesen Weg wird auch zeitnah wieder ein Geschäftsführer Sport für den Nachwuchs begleiten. "Wir haben als Trainer noch keine Informationen, uns wurde aber zugetragen, dass nächste Woche zur Besetzung der Position was kommuniziert werden wird", berichtet Dahms.