Der Titeltraum von Götze hat seinen Grund: In der B-Jugend stand er mit dem BVB gleich zwei Mal im Finale, doch die Schale stemmten beim 0:2 gegen 1860 München und dem 0:1 gegen den FC Bayern immer die Gegner in die Höhe. „In diesem Jahr soll es endlich klappen“, hofft Götze.
Dabei soll vor allem der Youngster helfen, von dem Trainer Peter Hyballa eine Menge hält. „Fabian ist klarer Stammspieler, ein intelligenter Typ und mein verlängerter Arm“, sagt der Coach. Was die Zukunft über den Jugendbereich angeht, gibt sich Götze aber zurückhaltend: „Wie weit ich komme, hängt auch davon ab, ob ich von Verletzungen verschont bleibe.“ Um sein Talent weiß er aber: Bei der U17-Nationalmannschaft gehörte er zum festen Stamm, bis er im Herbst 2007 durch einen Meniskusriss zwei Monate pausieren musste. „Es wäre toll, wenn es mit einer Profilaufbahn in Dortmund klappen würde.“ Denn schon als kleiner Junge wollte Götze Fußballer werden. Das Talent wurde in Memmingen geboren, später zogen seine Eltern berufsbedingt nach Dortmund, wo er zunächst für den Hombrucher SV gegen das Leder trat. Als das Talent elf Jahre war, kam die Anfrage vom BVB. „Das war natürlich sensationell“, erinnert sich der Youngster, der mittlerweile auch Fan der Borussen ist, nahe am Trainingsgelände wohnt und nun sogar mit dem jüngeren Bruder Mario in einer Mannschaft spielt. Mit seiner bayrischen Heimat ist er aber nach wie vor verwurzelt, die Großeltern wohnen in den Alpen: „Wenn ich dort bin, fahre ich gerne Ski, das macht mir Spaß.“
Aber auch die Küche bei Oma und Opa scheint nicht schlecht zu sein, wenn man Trainer Hyballa glauben darf. „Fabian hat bei uns den Spitznamen ‚Dicker’, weil er mit seinem Gewicht aufpassen muss“, lacht der Coach und erntet Widersprüche von seinem Schützling: „Ich bin mal eine Woche wegen einer Zerrung ausgefallen, bei der anschließenden Gewichtskontrolle hatte ich 1,5 Kilo zugenommen, so entstand das“, schmunzelt Götze. „Aber die zusätzlichen Pfunde waren schnell abgearbeitet.“
So freut sich der Linksverteidiger nun mit Idealgewicht auf ein spannendes Jahr, in dem neben dem Titelkampf mit dem BVB noch das Abi ansteht, das er im kommenden Sommer in der Tasche haben möchte. „Was ich danach mache, ist noch offen.“ Eins ist aber sicher: Zum Zeugwart will Götze nicht umschulen. Im Trainingslager in Bad Krotzingen absolvierte er den Job, weil er durch einen Außenbandriss im Fuß nicht mit dem Team arbeiten konnte. „Getränke herrichten, die Trikots vor Spielen ausgeben und dann noch angemeckert zu werden, ging mir ziemlich auf den Keks“, sagt der Kicker augenzwinkernd. Dann viel lieber auf dem Rasen rackern – mit Aussicht auf die Schale zum Saisonende.