Neben der Erkenntnis, deutlich unterlegen gewesen zu sein, war das am Sonntag in Gelsenkirchen vielleicht noch die größere Schmach für die Spieler, Verantwortlichen und Fans der Königsblauen. Kein Wunder, dass Dortmunds Trainer Benjamin Hoffmann sich jeden Kommentar zu FC Schalke 04 verkniff. „Norbert Elgert wird das schon richtig einschätzen“, lautete seine vielsagende Antwort. Das tat der bekanntlich auch und fordert ein Umdenken in der Transferpolitik der Knappenschmiede.
Einer, der etwas freier mit seinen Emotionen umging, war Emre Sabri Aydinel. Der türkische U18-Nationalspieler schoss die Knappen mit einem lupenreinen Hattrick in der ersten Halbzeit beinahe alleine ab. „Besser geht es nicht“, freute sich Aydinel. „Im Derby drei Tore zu machen und dann auch noch auswärts mit der Arena im Hintergrund, das ist nicht so schlecht. Nach acht Jahren sind wir die erste U19-Mannschaft des BVB, die auf Schalke gewinnt. Das ist ein tolles Gefühl.“
"Durch den Derbysieg ist unsere Brust noch breiter geworden. An uns führt nichts vorbei“
In dieser Saison sei mit seinem Team zu rechnen. „Wir haben eine sehr starke Truppe. Wenn wir weiter unser Ding durchziehen, wird das ein sehr starkes Jahr für uns“, erklärte der 18-Jährige. „Wir sind mit schon mit breiter Brust hierhin gekommen. Durch den Derbysieg ist unsere Brust noch breiter geworden. An uns führt nichts vorbei.“
An ihm wohl auch nicht. Nach etwas verhaltenem Saisonstart kommt der Toptorjäger der Dortmunder langsam ins Rollen. „Im vergangenen Jahr bin ich Torschützenkönig der U19 geworden, das würde ich gerne in dieser Saison wiederholen“, sagte Aydinel. Wie es für ihn nach der U19 weitergeht, darüber zu spekulieren sei allerdings noch zu früh. Zuletzt soll Besiktas Istanbul Interesse an dem Türken gehabt haben. Aber der BVB hat vorgesorgt und seinen Stürmer über den Juniorenbereich hinaus gebunden. Aydinel: „Ich habe beim BVB einen Anschlussvertrag für zwei Jahre unterschrieben.“
Am liebsten würde er ohnehin irgendwann seinen Hattrick für den BVB wenige Meter weiter in der Arena des FC Schalke 04 wiederholen. Er weiß ja jetzt, wie es geht.
Autor: Stefan Bunse