Die Ausgangslage vor der Nachholpartie war im Vergleich zu letzter Saison ein bisschen verkehrte Welt: Vor einem Jahr waren es die Oberhausener, die fast bis zum Ende um den Klassenerhalt bangen mussten. Gladbach hingegen spielte lange eine gute Rolle und konnte die Saison mit einem starken fünften Rang abschließen. Dieses Jahr sind es jedoch die Kleeblätter, die drei Spieltage vor Toreschluss noch bis auf Rang vier vorrücken konnten. Die Fohlenelf hingegen stand vor dem Auswärtsspiel bei RWO nur drei Zähler vor dem Drittletzten Bielefeld.
Bereits in den ersten zehn Minuten der Partie gingen beide Teams ein enorm hohes Tempo. Den Gästen war anzumerken, dass sie nichts anderes als drei Punkte anpeilten, um den entscheidenden Befreiungsschlag aus dem Keller zu schaffen. Oberhausen schien trotz der Tatsache, dass man weder im Kampf um die Endrunde, noch im Ringen um den Klassenverbleib Mitspracherecht besaß, hochmotiviert zu sein, das drittletzte Meisterschaftsspiel positiv zu gestalten.
Die besten Chancen im ersten Durchgang konnten die Gastgeber für sich beanspruchen: Pascal Gurk (19.) und Sefa Topcu (35.) trafen aber entweder das Außennetz oder das Sicherungsgitter hinter dem Tor. Insgesamt war das Geschehen auf dem Platz äußerst zerfahren, was nicht zuletzt am etwas ramponiert wirkenden Rasen des Jugendleistungszentrums wirkte. „Wir mussten kurzfristig umziehen. Weil es geregnet hat, konnten wir nicht im Niederrheinstadion spielen,“ erklärte RWO-Trainer Dimitrios Pappas. Der mittelmäßig gepflegte Rasen setzte der Spielqualität sichtlich zu, was auch Gladbachs Trainer Thomas Flath kritisierte: „Auf diesem Geläuf ist es natürlich schwer zu spielen. Wir konnten unsere technisch anspruchsvolle Art nicht durchziehen,“ bedauerte er.
In der zweiten Halbzeit setzte sich das holprige Bild der ersten 45 Minuten fort. Beide Teams hatten enorm mit den Bedingungen zu kämpfen. Kombinationsspiel oder Dribblings konnten nicht aufgezogen werden oder scheiterten an Löchern im Rasen. Die Gäste wurden ab der 70. Minute jedoch zunehmend die spielbestimmende Mannschaft und schafften es durch einen direkt verwandelten Freistoß von Behadil Sabani in Führung zu gehen (74.) „Der direkt verwandelte Freistoß war ein bisschen der Türöffner für uns. Danach sah einiges sehr gut aus,“ lobte Flath seine Mannschaft.
Und in der Tat: Flaths Mannschaft blieb am Drücker und ließ die Pappas-Elf kaum noch bis zum eigenen Sechzener vordringen. Die Konsequenz daraus war das schnelle 2:0 durch Justin Steinkötter (76.) und zwei sehr sehenswert herausgespielte Treffer durch die Joker Ricardo Grym und Mawerick Dreßen (86. 89.) „Wir haben nach dem 2:0 nochmal auf eine Viererkette umgestellt und insgesamt viermal gewechselt. Das war dann vielleicht ein bisschen zu viel. Gladbachs Tore waren dann einfach super herausgespielt“, gestand sich Pappas die am Ende deutliche Pleite ein.