So richtig konnten sie es selbst nicht fassen. Die Spieler von Rot-Weiss Essen und dem Wuppertaler SV standen nach dem Abpfiff auf dem ramponierten Rasen und schauten sich ratlos an. 0:0? Das kann eigentlich gar nicht sein. Zu viele klare Torchancen hatten sie sich herausgespielt, auf beiden Seiten zitterte die Querlatte mehrfach. Für Essens Trainer Damian Apfeld war das Ergebnis am Ende gerecht.
„Es ist ganz klar ein gewonnener Punkt für uns“, sagte Apfeld: „Wir wussten, dass Wuppertal mit uns auf Augenhöhe ist.“ Er und sein Trainerteam hatten aber dennoch erkannt, dass ihre Mannschaft kämpferisch und läuferisch sehr gut mithalten kann. Spielerische Glanzpunkte waren in dieser Partie aber Mangelware. Das lag an der ähnlichen taktischen Ausrichtung beider Mannschaften und am starken Regen, der den Rasen schwer bespielbar machte. „Das hat uns nicht in die Karten gespielt“, gab Apfeld zu: „Weil wir unsere Stärken im spielerischen Bereich haben.“
Wuppertals Trainer Christian Britscho fand dennoch, dass das Derby ein hohes spielerisches Niveau hatte: „Beide Mannschaften hatten klare Torchancen. Insgesamt hatten wir die Mehrzahl eher auf unserer Seite - und auch die Spielanteile.“ Das Unentschieden sei am Ende aber auch nicht ungerecht. Entgegen der eigentlichen Annahme, hilft dieser Punkt tatsächlich beiden Teams. Denn Spitzenreiter Fischeln verlor in Ratingen mit 1:3. Die U19 von Rot-Weiss Essen hat dadurch als Zweiter nur noch zwei Zähler Rückstand auf den Spitzenreiter. Auch Wuppertal ist jetzt Dritter und mischt oben mit. Für Apfeld kommen diese Diskussionen aber zu früh: „Wir haben erst den sechsten Spieltag, die Konstellationen werden sich noch oft verschieben. Wir haben unser Ziel klar formuliert und wollen das nicht jede Woche aufs Neue wieder tun.“
Den nächsten Schritt Richtung Wiederaufstieg in die A-Jugend-Bundesliga kann Rot-Weiss in der nächsten Woche beim SV Straelen machen.