Nach dem Spiel stand die Mannschaft von S04-Trainer Norbert Elgert lange im gemeinsamen Kreis zusammen. Die Enttäuschung war den Knappen ins Gesicht geschrieben. Zu groß war die Chance den Staffelsieg in der Bundesliga West zum sechsten Mal zu holen, als dass sie sich über die erneute Teilnahme an der Endrunde um die Deutsche Meisterschaft hätten freuen können.
Die Favoriten in dem Wettbewerb sind der VfL Wolfsburg mit seiner "Seniorenmannschaft" und der BVB mit dem Jahrhundertkader
Norbert Elgert (Schalke 04)
Vielleicht hat Trainer-Fuchs Elgert das Unentschieden aber auch eingeplant, denn als Zweiter spielt S04 nun gegen Bayern München. Der VfL Wolfsburg, auf den nun der BVB trifft, wäre die deutlich schwierigere Aufgabe gewesen. Damit treffen die zwei Top-Favoriten bereits im Halbfinale aufeinander - ein kühner Plan von Elgert, um erst im Finale auf einen der beiden Mannschaften zu treffen? Der S04-Coach schätzt die Situation wie folgt ein: „Die Favoriten in dem Wettbewerb sind der VfL Wolfsburg mit seiner "Seniorenmannschaft" und der BVB mit dem Jahrhundertkader. Danach kommen die Bayern und wir.“
Bayern München ist für den 60-Jährigen obendrein noch ein gutes Omen. Zweimal konnte Elgert den Gewinn der Deutschen Meisterschaft gegen den FCB bejubeln, 2006 mit Manuel Neuer, Mesut Özil und Co. und 2012 mit unter anderem Sead Kolasinac, Max Meyer und Kaan Ayhan im Kader. Dennoch will Elgert von diesen Spielen nichts wissen: „Die Vergangenheit bedeutet da nichts. Diese Mannschaft ist super stark. Sie wollen mit allem, was sie haben im Nachwuchs angreifen. Ich weiß, dass sie sehr viel vorhaben. Deswegen ist es auch kein Zufall, dass sie jetzt mit der A- und B-Jugend schon soweit sind. Aber in zwei Spielen ist alles möglich und wir haben nichts zu verlieren.“
Nach einem kampfbetonten Spiel, in dem Schalke über weite Strecken haushoch überlegen war, sich zahlreiche Chancen erspielte, aber der Ball nicht ins Tornetz gehen wollte, sagte Trainer Elgert: „Die Enttäuschung überwiegt. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass wir nach den Niederlagen gegen Köln und Essen eigentlich schon weg waren. Gegen Leverkusen haben wir uns die Chance wieder erarbeitet und die Meisterschaft auf dem Silbertablett präsentiert bekommen.“
In der 47. Spielminute war der Wuppertaler SV durch Marco Cirillo in Führung gegangen. Nach einem missglückten Rückpass der S04-Abwehr hatte Cirillo leichtes Spiel. Er umkurvte Schalke-Keeper Timon Weiner, schob zur WSV-Führung ein und schockte bis dahin völlig überlegene Schalker. Diese brauchten in der Folge lange, bis sie sich wieder fingen. Die Anspannung war den Blau-Weißen deutlich anzusehen, denn mit einer Niederlage wären die Knappen plötzlich nur Dritter gewesen. In der 64. Minute konnte Weston McKennie nach einer Freistoßflanke aber noch zum 1:1-Endstand einköpfen. Dabei blieb es bis zum Abpfiff.