Mit Platz elf steht Rot-Weiss Essen immer noch auf einem Nichtabstiegsplatz. Damit das auch bis zum Ende der Saison so bleibt, müssen langsam Punkte her. Sechs Spiele sind noch zu bestreiten, für RWE-Trainer Carsten Wolters allesamt Endspiele. „Jedes Spiel ist jetzt ein Endspiel. Wir müssen schauen, dass wir es schaffen auch einmal gegen die Großen der Liga zu gewinnen. Für uns zählen nur noch Ergebnisse“, sagt Wolters und relativiert dabei: „Dennoch können wir nicht sagen, dass wir gegen Bochum gewinnen müssen. Das ist zu vermessen.“
Mit Platz vier ist der VfL Bochum ohne Frage eines der Spitzenteams in der diesjährigen U19-Bundesligasaison, findet auch Wolters: „Bochum ist schon eine Hausnummer. Wir können nicht davon sprechen, dass wir mit ihnen auf Augenhöhe sind. Sie kämpfen um die Meisterschaft. Einige Jungs haben schon Erfahrungen bei den Profis gesammelt. Körperlich sind viele Spieler keine A-Jugendlichen mehr, sondern gehören in den Seniorenbereich.“
Umso schwieriger wird die Aufgabe für RWE. Seit acht Spielen konnte die Wolters-Elf nicht mehr gewinnen. Den letzten Punktgewinn gab es gegen Preußen Münster vor zwei Wochen in einem spektakulären Spiel. 4:4 ging die Partie aus. Fast so torreich wie das letzte Spiel gegen Borussia Mönchengladbach. Mit 3:4 musste sich Essen geschlagen geben. In beiden Begegnungen war vor allem die erste Halbzeit das Problem. Wolters: „Vom Ergebnis her haben wir in beiden Spielen die erste Halbzeit verpennt. Gegen Münster haben wir gut gespielt, nur unsere Torchancen nicht gemacht und fangen uns zwei Standardgegentreffer. In Gladbach geraten wir viel zu schnell in Rückstand.“
Für das Selbstbewusstsein wäre es auch einmal wichtig, in Führung zu gehen.
Carsten Wolters (Trainer Rot-Weiss Essen U19)
Sowohl gegen Münster als auch gegen Gladbach kam die Elf von der Hafenstraße nach der Halbzeitpause zurück - ein Zeichen, das dem 47-jährigen Wolters Mut macht für die kommenden Aufgaben. „Die Mannschaft beweist Woche für Woche eine tolle Moral, belohnt sich aber zu selten. Für das Selbstbewusstsein wäre es auch einmal wichtig, in Führung zu gehen.“
Um dies auch einmal zu schaffen, will Wolters in den Trainingseinheiten vor allem den Fokus auf die Defensive legen: „Wir müssen in der Abwehr stabiler werden. Wir machen einfach zu viele Fehler und so kommen die Gegner zu ihren Toren. Vorne haben auch wir unsere Qualitäten. Nicht ohne Grund haben wir in den letzten zwei Spielen sieben Tore geschossen. Aber eben auch acht bekommen.“