Im Falle von Raphael Steinmetz gibt es sogar einen Umschlag obendrauf. Und dessen Inhalt hat es durchaus in sich: Es ist die Wild Card für das Deutschland-Finale von „The Chance“. Wie schon im Vorjahr begibt sich Nike dabei auf die weltweite Suche nach bislang unentdeckten Talenten. Den Besten winkt diesmal nicht ein Platz in der Premier League Academy in England, sondern eine Tournee rund um den Fußball-Globus. Diejenigen 16 Talente, die sich unter Tausenden durchsetzen, werden unter anderem auf dem Gelände des FC Barcelona trainieren, zur US-Nationalmannschaft reisen und Manchester United besuchen. Einer von ihnen könnte Steinmetz sein, der die Wild Card vom RevierSport erhielt.
„Das ist eine tolle Sache, ein riesiger Ansporn für mich“, betont der 17-Jährige. Tatsächlich hat er schon einmal bewiesen, dass er günstige Gelegenheiten zu nutzen weiß. Im vergangenen Sommer durfte er am Abschiedsspiel von Marcelo Bordon teilnehmen, weil er sich in einem Probetraining vom RevierSport durchsetzte, und erzielte prompt ein Tor. „Meine Eltern saßen auf der Tribüne. Die konnten es nicht glauben, dass ihr Sohn in der Arena spielt und auch noch trifft“, betont der glühende Schalke-Fan.
Inzwischen hat ihn der Alltag längst wieder. Und der spielt sich nicht vor Zehntausenden Fans im Profibereich ab, sondern vor einer handverlesenen Zahl Familienangehöriger in der A-Junioren-Leistungsklasse mit Arminia Klosterhardt. 24 Treffer hat Steinmetz in der laufenden Saison erzielt und jagt somit seinen Rekord von 2009/10. Damals gelangen ihm für Schwarz-Weiß Alstaden 45 Buden in einer Serie. Also fehlen dem Jungspund noch 21 Buden zum Rekord. Eigentlich wären es nur 16 gewesen, doch weil ein Ligakonkurrent seine Mannschaft zurückzog, wurden auch Steinmetz’ fünf Tore annulliert.
Doch diese Tore sind nicht die entscheidenden, um es zu Barca und zu Jürgen Klinsmann zu schaffen. Dafür muss er sich beim Vorfinale von „The Chance“ für Deutschland, Österreich und die Schweiz, das am Rande des Champions-League-Endspiels vom 17. bis zum 20. Mai in München ausgetragen wird, gegen hochkarätige Mitbewerber durchsetzen. Wenn er es packt, wird er beim weltweiten Finale in Barcelona dabei sein, für das sich die 100 besten Spieler aus 55 Ländern qualifizieren. Die besten 16 dürfen dann schließlich an der vierwöchigen Tour ihres Lebens teilnehmen.
Wie ernst das Offensivtalent die Angelegenheit nimmt, zeigt sich an seinem Trainingsplan. „Bis München werde ich Extraeinheiten im Fitnessstudio einlegen“, kündigt Steinmetz an, der ohnehin schon drei Mal pro Woche mit seiner Mannschaft trainiert. Schließlich will er danach noch ein weiteres Stück Papier in seinen Händen halten. Jenes nämlich, das als Einladung nach Barcelona dient und dass ihm die Chance auf eine „Bildungsreise“ zu den größten Fußballstars der Welt ermöglicht.