Im Jahr 2010 wird Wattenscheids U19 kein Pflichtspiel mehr bestreiten. Ob 2011 weitere hinzukommen werden, ist auch noch nicht sicher. Da der Verein Spielern und Trainern seit Monaten die Gehälter schuldet und noch nicht einmal mehr Fahrzeuge für die Auswärtsspiele zur Verfügung steht, wird sich das Team nach der Montagseinheit beraten. „Wir müssen gemeinsam mit der Mannschaft eine Entscheidung treffen, wie und ob es weitergeht“, betont Coach Christoph Klöpper.
Er weiß, dass die Perspektive auf künftige Zahlungen von Vereinsseite kaum vorhanden ist. Auch wenn kein Kicker mehr als 150 Euro verdient, ist der Betrag für viele essentiell, um zumindest die Fahrtkosten zu decken. „Kriegen wir es noch hin, dass alle zu den Spielen kommen? Und wie oft können wir auf welchem Niveau trainieren?“, wird Klöpper seine Schützlinge am Montagabend fragen.
Dabei spielen auch die Eltern eine große Rolle. Denn für die Wintervorbereitung sind Tests in Wolfsburg und gegen Hannover auf halber Strecke geplant. „Vieles hängt davon ab, ob die Eltern Transportmöglichkeiten bieten können“, erklärt Klöpper.
Auf Unterstützung der Klub-Verantwortlichen hofft er weiterhin, bemüht sich auch um einen Gesprächstermin mit ihnen. Aber er stellt auch fest: „Man hört immer die Aussage, dass bald ein Hauptsponsor kommt. Die sportliche Situation ist schlechter als vor einem Jahr. Aus welchem Grund sollte jetzt der Riesengönner kommen, der alles rettet?“
Ob es trotzdem noch wenigstens bis zum Saisonende weitergeht? „Ich kann mir gut vorstellen, dass wir es so weitermachen“, sagt Klöpper, um direkt anzumerken: „Es kann auch sein, dass das Kartenhaus zusammenbricht. Wenn uns drei Spieler verlassen, geht es nicht mehr.“