Der Dritte VfL Bochum war beim Spitzenreiter zu Gast, doch die Partie hielt wenig von dem, was sie im Vorfeld versprach.
Zwar lief der BVB in Bestbesetzung auf, doch vor allem in der ersten Hälfte wussten Mario Götze und Co. die kompakt stehende VfL-Defensive nicht in Gefahr zu bringen. Lediglich in der 25. Spielminute wurde die Borussia gefährlich, als Götze nach einer schönen Einzelaktion abzog und ein Bochumer Verteidiger in höchster Not auf der Linie rettete.
Der VfL verteidigte gut und trat keineswegs wie eine Auswärtsmannschaft auf. Aggressiv ging die Wosz-Elf zu Werke, Dortmund präsentierte sich in den Zweikämpfen meist zu passiv und produzierte zunehmend viele Abspielfehler. Das wurde wenige Sekunden vor dem Pausentee bestraft: Hakan Demir spielte einen Steckball auf Lukas Opiola, der den Ball gefühlvoll in die Mitte hob, wo Miles Adeoye unbedrängt einköpfen konnte. „In der ersten Hälfte kamen war nicht in die Partie. Wir haben keine Bindung gefunden, zu wenig zusammen gespielt. Das wurde in der zweiten Hälfte dann etwas besser“, merkte BVB-Coach Peter Hyballa an.
In der Tat zeigten sich die Schwarz-Gelben nach dem Seitenwechsel verbessert. Top-Torjäger Marco Stiepermann umkurvte VfL-Keeper Christian Görres, schob die Kugel dann aber am verwaisten Tor vorbei (55.). Auf der anderen Seite rettete BVB-Torwart Zlatan Alomerovic in höchster Not gegen Adeoye, der sich zuvor gegen Lasse Sobiech durchsetzt hatte (65.). Kurz darauf scheiterte Ginczek erneut, in der 85. Minute traf er dann aber doch noch zum 1:1. Ein Götze-Pass landete beim Stürmer aus der BVB-Reserve, der den Schlussmann verlud und aus zwei Metern einschob. Dortmunds Onur Cenik hatte daraufhin den Sieg auf dem Fuß, zielte aber zu hoch (87.). Wenige Sekunden vor dem Abpfiff war die Aufregung noch einmal groß: Ginczek schubste Stefan Schattauer zu Boden, der Schiedsrichter zückte Rot und pfiff wenige Sekunden darauf ab.
Dariusz Wosz war vom Auftritt seiner Elf begeistert: „Ich bin stolz auf mein Team, wir haben mit einer Not-Elf eine taktisch sehr disziplinierte Leistung hingelegt. Natürlich hätten wir das 2:0 machen können, aber vor dem Spiel hätte ich ein Remis sofort unterschrieben. Es macht mich froh zu sehen, dass die Truppe so stark spielt und sich entwickelt hat.“
Sein Gegenüber Hyballa ordnete das Remis wie folgt ein: „Ich hake die Meisterschaft zwar nicht ab, aber ich bin Realist. Das Ergebnis ist gerecht, auch wenn wir noch die Chance zum 2:1 hatten. Schade, aber Namen gewinnen eben kein Spiel.“ Der BVB reist kommende Woche nach Bielefeld, der VfL Bochum empfängt derweil Rot-Weiß Ahlen.