Am Donnerstagnachmittag ist Ersan Parlatan wieder auf deutschem Boden gelandet. Er nahm nach seinem Aus bei Ankara Keçiörengücü den Flieger Richtung Heimatstadt Berlin.
Das war auch so geplant. Eigentlich wollte der 47-jährige Parlatan, der im vergangenen Sommer den Wuppertaler SV Richtung Ankara verließ, nur ein paar Tage während der Länderspielpause bei der Familie verbringen, um dann wieder beim türkischen Zweitligisten vor Ort anzugreifen. Doch daraus wird nichts. Der Ankara-Keçiörengücü-Präsident setzte den deutschen Fußballlehrer vor die Tür.
RevierSport fragte beim Ex-Wuppertaler nach, wie es denn zu seinem Aus nach nur viereinhalb Monaten kam.
"Für mich kam mein Aus überraschend. Damit habe ich nicht gerechnet. Erst Recht nicht, nach dem wir das letzte Spiel auswärts bei Amed SK 0:0 gespielt haben. Das ist ein sehr starker Gegner, der das erste Mal in dieser Saison vor heimischen Publikum und 12.000 Fans spielen durfte. Ich war mit dem Spiel sehr zufrieden und bin dann auch glücklich in die Länderspielpause gegangen. Ich wollte ein paar Tage in Berlin verbringen und mich auf die nächsten Spiele vorbereiten", erzählt der Familienvater aus der Hauptstadt.
Parlatan verrät weiter: "Plötzlich kam die Nachricht an mich heran, dass man mich von meinen Aufgaben entbinden will. Ich habe daraufhin versucht noch einmal das Ruder herumzureißen und den Verantwortlichen zu verstehen gegeben, dass ich die Mannschaft erreiche und alles intakt ist. Aber der Präsident hat eine andere Meinung gehabt und hat mich freigestellt. Ich hatte jedenfalls ein gutes Verhältnis zur Mannschaft und wir hätten sicherlich noch einen Entwicklungsschritt vollziehen können, so dass wir am Ende im oberen Drittel gelandet wären. Die Enttäuschung sitzt natürlich tief. Aber so ist das im Trainergeschäft. Jetzt bin ich wieder in Berlin und schaue auch wieder nach vorne."