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Nationalelf: WM-Qualifikation startet ohne Kapitän Ballack
Fußverletzung für Chelsea-Kicker

Nationalelf: WM-Qualifikation startet ohne Kapitän Ballack
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Die deutsche Fußball-Nationalmannschaft muss zum Auftakt ihrer "Afrika-Safari" aller Voraussicht nach auf Kapitän Michael Ballack verzichten. Der 31 Jahre alte Mittelfeldspieler vom FC Chelsea laboriert an einer hartnäckigen Fußverletzung und wird in den ersten WM-Qualifikationsspielen in Liechtenstein am kommenden Samstag (20.45 Uhr/live in der ARD) und vier Tage später in Finnland (19.35 Uhr/live im ZDF) wohl fehlen.

"Sein Einsatz ist höchst unwahrscheinlich. Aber er fliegt ein, damit er sich von unserer medizinischen Abteilung untersuchen lassen kann", sagte Bundestrainer Jogi Löw dem sid auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) in Berlin.

Ballack hatte sich die Verletzung am linken Fuß bereits am 17. August im Liga-Spiel gegen den FC Portsmouth (4:0) zugezogen und daraufhin auch das erste Länderspiel der Saison gegen Belgien (2:0) absagen müssen. Gegen Wigan Athletic lief Ballack vor einer Woche dann erneut auf und spielte 90 Minuten durch, klagte im Nachhinein aber erneut über Schmerzen.


Der FC Chelsea rechnet damit, dass Ballack, der seit einer Woche nicht mit der Mannschaft trainieren konnte, eine zweiwöchige Zwangspause einlegen muss. Dem Klub wäre es wohl lieber, Ballack würde seine Verletzung zunächst komplett auskurieren, um bei den Spielen in der WM-Qualifikation gegen die vermeintlichen Underdogs Liechtenstein und Finnland keinen Mittelfußbruch zu riskieren.

Am Sonntag beim Londoner Derby gegen Tottenham Hotspur konnte der zentrale Mittelfeldspieler nicht mitwirken. Ballack wird allerdings am Dienstag vor dem Abschiedsspiel des ehemaligen Nationalkeepers Oliver Kahn planmäßig zum Treffpunkt der Auswahl des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) in der Sportschule Oberhaching anreisen. Zum einen will sich der Mittelfeld-Leader von seinen Vertrauensarzt Hans-Wilhelm Müller-Wohlfarth eindringlich behandeln lassen, zum anderen sollen die atmosphärischen Störungen zwischen Ballack und Nationalmannschaftsmanager Oliver Bierhoff endgültig ausgeräumt werden.

"Das Gespräch zwischen Michael Ballack und Oliver Bierhoff war schon lange für August oder September geplant. Doch das ist eine interne Geschichte und jetzt zweitrangig. Wichtig ist, dass Michael schnell wieder gesund wird", sagte Löw. Nach dem Streit zwischen Ballack und Bierhoff im Anschluss an das verlorenen EM-Finale gegen Spanien in Wien am 29. Juni (0:1) gab es noch keine Aussprache der beiden Streithähne. Der Bundestrainer hatte zuletzt Ballacks Wortwahl bei der Diskussion im Wiener Ernst-Happel-Stadion als "nicht so ganz geschickt" bezeichnet.

Sollte Ballack bei den Spielen gegen Liechtenstein und Finnland tatsächlich fehlen, haben im Mittelfeld Simon Rolfes und Thomas Hitzlsperger gute Chancen, die Hierarchie im DFB-Team ein wenig durcheinanderzuwirbeln. Beide zeigten zum Saisonbeginn beachtliche Frühform, während Torsten Frings von Werder Bremen, der wie Ballack das Spiel gegen Belgien in Nürnberg hatte absagen müssen, seiner Form derzeit noch hinterherläuft. Ob der wiedergenesene Jermaine Jones von Schalke 04 von Löw noch nachnominiert wird, war am Sonntag noch unklar.

Auch im Tor ist nach dem Rücktritt von Jens Lehmann Konkurrenzkampf angesagt. Beim Abschiedsspiel von Oliver Kahn wird voraussichtlich der Bremer Tim Wiese zumindest eine Halbzeit lang zum Einsatz kommen und damit sein inoffizielles Debüt in der DFB-Auswahl geben. Hannovers Robert Enke ist nach dem Ausfall von Leverkusens Rene Adler für die Spiele in Liechtenstein und Finnland gesetzt, gefestigt sieht der 30-Jährige seinen Platz aber noch lange nicht.

"Sicher bin ich mir in dem Geschäft seit vielen Jahren nicht mehr. Ich weiß nicht, was passiert wäre, wenn sich Rene Adler nicht verletzt hätte. Man muss immer auf der Hut sein", sagte Enke, der nach der kommenden Saison aufgrund der national fehlenden Lobby einen Vereinswechsel in Betracht zieht, in einem Interview mit der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung: "Wie es nach der Saison weitergeht, wird man sehen. Wenn du immer um die Ohren bekommst, dass du nicht international spielst, denkst du irgendwann schon darüber nach, ob ein Klubwechsel helfen kann."

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