Mit dem Abpfiff begann der Platzsturm: Eintracht Frankfurt hat seine berauschenden Wochen in der Europa League eindrucksvoll fortgesetzt und ist nur noch einen Schritt vom zweiten internationalen Titel der Vereinsgeschichte nach dem Gewinn des UEFA-Pokals vor 42 Jahren entfernt. Direkt nach dem 1:0-Sieg über West Ham United im Halbfinal-Rückspiel am Donnerstag stürmten zahlreiche Fans auf den Rasen und feierten ihre Fußball-Helden. „Oh, wie ist das schön“, hallte es durch die Arena. Kurzzeitig war die Lage außer Kontrolle geraten, die Polizei musste Eintracht-Anhänger aus der Nähe der Gästekurve zurückdrängen.
„Unglaublich. Ein Traum wird endlich wahr“, sagte Eintracht-Präsident Peter Fischer am RTL-Mikrofon. „Das hat diese Stadt und das Umfeld verdient.“ Mit einem Triumph im Finale am 18. Mai in Sevilla gegen die Glasgow Rangers kann sich der hessische Club erstmals für die Champions League qualifizieren. „Da spielt Tradition gegen Tradition - Weltklasse. Jetzt wollen wir das Ding auch holen“, tönte Fischer.
Trainer Oliver Glasner war ebenfalls geflasht: „Das war ein wunderbarer Abend, den man nie vergisst. Die Mannschaft hat alles reingeworfen. Es ist das Schönste, wenn man so vielen Menschen eine Freude bereiten kann. Jetzt freuen wir uns auf das Finale.“
Präsident Fischer: „Das ist Frankfurt. Das ist Lebensfreude“
Vor 48 000 euphorisierten Fans wurde der laue Frühlingsabend in der Mainmetropole zu einer 90-minütigen Dauerparty ganz in weiß. „Finale oho“, tönten die Eintracht-Fans - manche aus dem Block, viele auf dem Rasen, wo Trikots ausgezogen und Siegerfotos mit den Spielern geschossen wurden. „Das ist Frankfurt. Das ist Lebensfreude“, sagte Fischer zu den Szenen nach dem Abpfiff.
Rafael Borré (26. Minute) erzielte das Siegtor für die Eintracht, die nach dem 2:1-Hinspielsieg bereits mit einem Vorsprung in das Rückspiel gegangen war und im laufenden Wettbewerb weiter ungeschlagen ist. Die frühe Rote Karte von West Hams Außenverteidiger Aaron Creswell (19.) wirkte sich zusätzlich begünstigend aus und wurde von den Frankfurter Fans gefeiert wie ein eigenes Tor. In der 78. Minute sah auch noch West-Ham-Coach David Moyes Rot. (dpa)