Vor wenigen Tagen wurde Nabil Bentaleb bei seiner Ankunft in Genua gefilmt. Der Wechsel schien schon perfekt zu sein. Der 26-jährige Mittelfeldspieler sollte dem italienischen Transferexperten Gianluca Di Marzio zufolge einen Vertrag für eine Spielzeit mit einer Option für zwei weitere Saisons unterschreiben. Obwohl Bentaleb bereits den Medizincheck bestanden hatte, ist die angedachte Verpflichtung doch noch auf der Zielgeraden geplatzt.
Uneinigkeit wegen Vertragslaufzeit
Der 35-fache algerische Nationalspieler soll mit der angebotenen Laufzeit unzufrieden gewesen sein, meldet Di Marzio. Bentaleb wollte für mindestens zwei Jahre fest unterschreiben und darüber hinaus noch eine Option für eine weitere Saison in den Vertrag einbauen. Für Genua war diese Position offenbar nicht hinzunehmen, sodass man sich dafür entschied, die Gespräche abzubrechen.
Für den Mittelfeldspieler kann nun die Suche nach einem neuen Verein von vorne beginnen. Nach fünf Jahren lief sein Vertrag beim FC Schalke 04 aus. In dieser Zeit kam er auf 107 Pflichtspieleinsätze für die Königsblauen und stand immer wieder durch Auseinandersetzungen mit der sportlichen Führung des Klubs im Fokus.
Fünfmal wurde Bentaleb während seiner Zeit auf Schalke suspendiert. Den ehemaligen Sportvorstand Jochen Schneider kritisierte er nach seinem Vertragsende deutlich und warf ihm ungerechte Behandlung vor. Gegenüber "Sport1" bezeichnete er die letzten zwei Jahre beim Traditionsklub als "Hölle". Jahrhunderttrainer und ehemaliges Aufsichtsratsmitglied Huub Stevens bezeichnete dieses Interview als "Nachtreten" und erklärte, dass Bentaleb auf Schalke "alle enttäuscht" habe. "Da sieht man, was für ein Mensch er ist", ließ Stevens weiter verlauten.
Nach all diesen Geschichten wollte Genua offenbar auch erst einmal eine kürzere Zusammenarbeit anstreben, um finanziell nicht in eine ähnliche Sackgasse zu geraten, wie es damals die Königsblauen taten. Jetzt muss sich der Serie-A-Klub nach Alternativen umgucken. Für Bentaleb geht es darum, eine ähnlich gute Station in einer Topliga in Europa zu finden. Die Suche dürfte sich bei seinen Forderungen schwierig gestalten.