Wer auf Grund dieser Äußerung annehmen könnte, Schusters Interesse an der Nachfolge des italienischen Meistertrainers Fabio Capello sei kurz vor dem Pokalfinale seines Klubs FC Getafe gegen UEFA-Cup-Sieger FC Sevilla am Samstag (22 Uhr) abgekühlt, der liegt aber offensichtlich falsch. Schließlich wird der Europameister von 1980 in der Sportzeitung AS mit einer Aussage zitiert, die einen Wechsel nach Madrid als sicher erscheinen lässt: "Warum sollte Real unter mir nicht gut spielen, wenn ich es mit Getafe geschafft habe?"
Münzwurf über die Zukunft? Fabia Capello. (Foto: firo)
Für die Zeitung Marca, der ein äußerst guter Draht zu den Real-Verantwortlichen nachgesagt wird, steht die Verpflichtung Schusters ohnehin bereits seit Tagen fest. Das Blatt beschäftigt sich schon mit den Veränderungen, die der 47-Jährige beim Klub aus der Haupstadt vornehmen wird. "Mit Schuster kommt die Revolution", titelte die Sportzeitung am Donnerstag und vermeldet bereits, dass der Deutsche sechs bis acht neue Spieler verlangen wird.
Doch obwohl Schuster selbst darauf beharrt, dass noch kein Vorvertrag zwischen ihm und den "Königlichen" unterschrieben sei, scheint die Rückkehr des früheren Real-Profis zu seinem Ex-Klub in der Tat in trockenen Tüchern zu sein. Schließlich bewertet Schuster bereits die Neuzugänge. "Wenn er gesund ist, kann er ein richtig guter Manndecker sein. Auch wenn man ihn in Spanien noch nicht so gut kennt", kommentierte der Coach die Verpflichtung des deutschen Nationalspielers Christoph Metzelder von Borussia Dortmund. Auch im Streit zwischen Madrid und Getafes Präsident Angel Torres, der Real bei einem tatsächlich bereits ausgehandelten Vorvertrag beim Weltverband FIFA und bei der Europäischen Fußball-Union (UEFA) anzeigen will, möchte Schuster vermitteln: "Ich werde mit Torres sprechen. Man sollte die Sache nicht übertreiben. Ich glaube, dass er da von irgendeiner Seite verrückt gemacht wurde."
Verrückt machen lässt sich dagegen Capello von niemandem. Der 61-Jährige sieht trotz der öffentlichen Diskussionen um seinen Job der Zukunft gelassen entgegen: "Ich möchte bleiben, um die Champions League zu gewinnen. Aber die Entscheidung, ob ich bleibe, liegt nicht bei mir. Das ist wohl so, als ob man eine Münze in die Luft wirft."