Das kleine bisschen Selbstvertrauen aus zuletzt vier Punkten reichte am Mittwochabend, um den Aufwärtstrend fortzusetzen und Benfica Lissabon verdient mit 2:0 (0:0) in die Knie zu zwingen.
Der portugiesische Meister, der in bisher 17 Anläufen noch nie auf deutschem Boden gewinnen konnte, hatte zwar durch Javier Saviola in der 14. Minute die erste richtig gute Möglichkeit zur Führung, doch dann bestimmten die Platzherren die Partie In der Abwehr erneut bunt durchgewürfelt, bestätigte der zuletzt beim Ligaauftakt in Hamburg eingesetzten Kyriakos Papadopoulos in der Innenverteidigung neben Christoph Metzelder das Vertrauen von Trainer Felix Magath.
Das Vorhaben, das Geschehen möglichst weit weg vom eigenen Kasten zu halten, ging bedingt auf, auch wenn Schiedsrichter Gianluca Rocchi Joel Matip und Klaas-Jan Huntelaar in gleich zwei Szenen einen Treffer wegen Abseitsstellung zurückpfiff. Mit dem technisch starken José Manuel Jurado im Zentrum und Jefferson Farfan auf der rechten Außenbahn für Jermaine Jones entwickelten die Gelsenkirchener den nötigen Druck, um den ersten Dreier in der laufenden Gruppenphase einzufahren. Raúl war in der 41. Minute ganz dicht vor seinem ersten Champions-League-Treffer für Schalke, doch sein Linksschuss prallte vom Pfosten zurück ins Feld. Ivan Rakitic hätte sich für die Vorlage mit dem 1:0 bedanken müssen, doch der Kroate schien sich gedanklich schon feiern zu lassen und schob den Ball so lässig in Richtung Roberto, dass der Benfica-Keeper noch rechtzeitig zur Stelle war.
Es war Jefferson Farfan, dem besten Akteur auf dem Feld, vorbehalten, für die Vorentscheidung in diesem engen Match zu besorgen. Der Peruaner machte eine Viertelstunde vor dem Abpfiff aus zwölf Metern und halbrechter Position kurzen Prozess. Die Party in Gelsenkirchen kochte so richtig, als der immer stärker werdende Huntelaar noch das 2:0 nachlegte. Es war ein weiterer Schritt des FC Schalke in die richtige Richtung. Und natürlich darf auch der finanzielle Aspekt in der UEFA-Geldvermehrungsmaschine nicht vergessen werden. Für den Sieg gibt es 1,1 Millionen Euro Siegprämie, ein schöner Betrag, den der Klub sehr gut gebrauchen kann.
Jetzt gegen Hapoel Tel-Aviv
Der nächste Gegner Hapoel Tel-Aviv ist ebenfalls zu schlagen, ein weiterer Erfolg würde den Königsblauen schon das Tor zum Achtelfinale weiter öffnen. Wenn alles normal verläuft, wird es in der Gruppe B am 7. Dezember in Lissabon ein echtes Endspiel ums Überwintern in der europäischen Königsklasse geben.
Dafür muss Schalke nach dem ersten Zu-Null-Spiel in der noch jungen Saison und drei nicht verlorenen Partien hintereinander weiter konstant bleiben. Vielleicht hat Magath ja jetzt nach vielen wertlosen Versuchen eine Mannschaft gefunden. Die Hoffnung, dass es nun auch in der Liga aufwärts gehen wird, ist jedenfalls durchaus begründet.