Nach dem 3:2 vor einer Woche beim Tabellen-13. aus Norwegen kam der VfB damit mit einem blauen Auge davon. Den Stuttgarter Ausgleich erzielte Timo Gebhart erst in der Nachspielzeit. "Das war heute nicht gut, aber es hat Gründe. Es ist uns nicht gelungen, den Rhythmus zu wechseln. Ich erwarte mehr. Vor allem auf Außen haben wir die falschen Lösungen gesucht. Toll war, dass wir moralisch und mental zurückgekommen sind", sagte Stuttgarts Trainer Christian Gross.
Um sich für die Gruppenphase in der Europa League zu qualifizieren, müssen die Schwaben nun noch die Play-offs am 19. und 26. August überstehen. Die Auslosung für die nächste Runde, in der dann auch die Bundesliga-Konkurrenten Borussia Dortmund und Bayer Leverkusen ins Geschehen eingreifen, findet am Freitagmittag statt.
Heimdebüt des neuen Sportdirektors Fredi Bobic
Rund zwei Wochen vor dem Bundesligastart zeigte der VfB beim Heimdebüt des neuen Sportdirektors Fredi Bobic ohne seinen verletzten Kapitän Matthieu Delpierre, ohne seine WM-Fahrer Cacau und Serdar Tasci und ohne den zu Real Madrid gewechselten Sami Khedira eine schwache Leistung. Gross, der weiterhin auf die geforderten Verstärkungen wartet, steht vor dem Auftakt gegen Mainz noch jede Menge Arbeit bevor.
In der 41. Minute brachte Emil Johansson die Norweger in Führung. Der Treffer des Mittelfeldspielers aus kurzer Distanz wurde durch einen kollektiven Aussetzer der VfB-Defensive begünstigt. Die sah auch beim 0:2 durch Knut Rindaröy in der 49. Minute schlecht aus. Schon beim Hinspiel hatte sich die Stuttgarter Abwehr ohne Delpierre als äußerst anfällig gezeigt. Pawel Pogrebnjak gelang in der 54. Minute per Kopf nach Freistoß von Timo Gebhart das wichtige 1:2.
0:2 als Wachmacher
Insgesamt fehlten den Aktionen des VfB, der noch mitten in der Vorbereitung steckt, aber Tempo, Ideen und Präzision, sodass die Norweger nur selten in Gefahr gerieten. Die beste Möglichkeit vor der Pause besaß Pogrebnjak (15.), dessen Schuss aus zehn Metern Molde-Keeper Knut Lillebakk gekonnt abwehrte. Auf der anderen Seite hatte der VfB bei einer Doppelchance durch Baye Fall und Johansson Riesen-Glück, nicht schon früher in Rückstand geraten zu sein.
Erst nach dem 0:2 wachten die Stuttgarter, bei denen sich mit Abstrichen nur Torschütze Pogrebnjak leicht abhob, etwas auf und erhöhten den Druck. Zunächst scheiterte Ciprian Marica freistehend an Lillebakk, ehe Pogrebnjak nach einer Standardsituation traf. Danach bestimmten die Stuttgarter weitgehend das Geschehen, mussten aber trotzdem noch die eine oder andere brenzlige Szene überstehen.
Das Spiel gegen die harmlosen Norweger zeigte deutlich auf, warum Gross noch den einen oder anderen neuen Spieler haben will. Bei seiner Suche hat der VfB aber die erste Niederlage einstecken müssen. Der ghanaische WM-Teilnehmer Andre Ayew (20), mit dem sich die Schwaben angeblich schon einig waren, bleibt bei Olympique Marseille.
Dagegen steht der Transfer von Philipp Degen vom FC Liverpool kurz bevor. Der Schweizer Nationalspieler soll für ein Jahr ausgeliehen werden. Auch Ibrahima Traore von Zweitligist FC Augsburg steht weiterhin auf der Wunschliste des VfB. Beide Klubs konnten allerdings noch keine Einigung über die Ablöse erzielen.