Die hoch verschuldeten Vereine Spaniens sind auf der Suche nach möglichen neuen Geldquellen. Im Visier der Vereinsbosse sind nun die Fernseheinnahmen geraten. Die spanische Fußball-Liga (LFP) hat mit einem Boykott des Starts der kommenden Saison gedroht, falls in Zukunft die Fernseheinnahmen zu gering ausfallen sollten. Diese Möglichkeit werde nicht ausgeschlossen, erklärte LFP-Sprecher Toni Fidalgo im Anschluss an ein Treffen von acht Erst- und 22 Zweitliga-Vereinen in Madrid. Eine endgültige Entscheidung werde jedoch erst bei der nächsten Versammlung der LFP-Mitglieder am 29. Mai getroffen.
Der bestehende Fernsehvertrag in Spanien mit dem Pay-TV-Sender Via Digital und verschiedenen anderen Anstalten, welcher der Liga 215 Millionen Euro pro Saison garantierte, läuft am 30. Juni aus. Fidalgo zufolge sind sieben Mediengruppen an den Übertragungsrechten der Primera und Segunda Division für die kommende Spielzeit interessiert. Das bislang höchste Angebot betrage 228,3 Millionen Euro. Allerdings hofft die Liga auf TV-Einnahmen von mindestens 350 Millionen Euro, um ihre derzeitige finanzielle Krise zu überstehen.
Am Mittwoch hatte LFP-Vizepräsident Juan Jose Hidalgo in einem Brief an die spanische Regierung bekanntgegeben, dass die Schulden der 42 Vereine der ersten und zweiten spanischen Liga zusammen mehr als 1,6 Milliarden Euro betragen würden. Dem spanischen Profi-Fußball drohe damit der Zusammenbruch.